
Familien, Gründer und Helfer feierten den fünften Geburtstag des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen. Der Dienst hat jetzt größere Räume in der Alten Kaffeerösterei. © Günther Goldstein
Kinderhospizdienst Lünen: 5 Jahre Hilfe für Kinder, die nie erwachsen werden
Ehrenamt in Lünen
Die Mitarbeiter sind für Familien in der schwersten Zeit da: Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen hat seinen 5. Geburtstag gefeiert - in größeren Räumen und mit einer rollenden Spende.
Wenn Eltern erfahren müssen, dass ihrem Kind durch eine Behinderung oder eine Krankheit das Erwachsensein verwehrt bleibt, bricht eine Welt zusammen. Was man sich erträumt hat, wird nicht passieren. Im Gegenteil, es baut sich eine ungeheure Belastung auf.
Damit diese Familien nicht alle dastehen, gibt es den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen. Der wurde am 1. Juli 2017 aus der Taufe gehoben, nachdem der bis dahin alleinige Dienst in Unna die Anfragen nicht mehr bewältigen konnte. Fortan war der Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen auch aus Selm und Werne für Hilfesuchende zu erreichen.
Hospizdienst begleitet derzeit 17 Fälle
Elisabeth Krechtmann, Koordinationsfachkraft in der Dienststelle an der Cappenberger Straße 51, ist seit 2018 mit dabei. Sie freut sich, dass sie für Freitag (1. Juli) jetzt zum fünfjährigen Bestehen einladen konnte und viele dieser Einladung gefolgt sind. Sie organisiert die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Helfer, die sich um die betroffenen Familien kümmern. „Zurzeit haben wir 17 Fälle, wo wir die Familien im Alltag begleiten, in drei Fällen ist es leider eine Trauerbegleitung“.

Der Künstler miNo gestaltete ein Waldbild bei der Feier zum fünfjährigen Bestehen. © Günther Goldstein
Die Räumlichkeiten in der Alten Kaffeerösterei sind durch die Coronazeit gewachsen. „Unsere Nachbarn hier im Haus haben geschlossen, und dadurch konnten wir uns deutlich vergrößern. Wir haben jetzt zwei große Räume, in denen wir Ausbildung und Fortbildung durchführen können, wo wir uns in größeren Gruppen austauschen können, wo genug Platz ist für Familien und Kinder zum Spielen“. Außerdem sei es nun kein Problem mehr, Schulklassen zu empfangen, um sie mit der Thematik „Angst vor dem Tod“ vertraut zu machen.
An diesem Nachmittag freuen sich die Gäste und Helfer aber, die vergangenen fünf Jahre so gut gemeistert zu haben. 31 ehrenamtliche Mitarbeiter und dazu die Netzwerkpartner haben diesen Erfolg geschafft. Sie feiern zusammen mit Sponsoren und betroffenen Familien. Unter ihnen auch die Frauen der ersten Stunde in Lünen, wie Roswitha Limbrock, Alexandra Giesebrecht und Elisabeth Wilhelm.

Der Kinder- und Jugendhospizdienst hat ein Lastenfahrrad gespendet bekommen. © Günther Goldstein
Der Dienst finanziert sich zu 75 Prozent aus Spenden, viele davon kommen um den 10. Februar, dem Tag des Kinderhospiz zusammen, an dem in Lünen immer mehr Schulen mit Aktionen teilnehmen. An diesem Nachmittag gibt es auch noch eine besondere Aktion. Der Lüner Künstler miNo hat ein Kunstprojekt mit den Anwesenden gestaltet. Zu sehen gab es außerdem noch eine besondere Spende: Der Kinderhospizverein kann demnächst mit einem Lastenfahrrad die Kinder transportieren.
Die Welt besteht aus vielen spannenden Bildern, man muss sie einfach nur festhalten.