Keine Zukunft für „Woodstyle360 Store GmbH“ in Lünen Stadt kündigt Mietvertrag fristlos

Keine Zukunft für „Woodstyle360 Store GmbH“: Stadt hat Mietvertrag „fristlos gekündigt“
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Das Unternehmen „Woodstyle360 Store GmbH“ wird an seinem aktuellen Standort im alten Bürohaus Brauch keine Zukunft haben. Wie die Stadt Lünen auf Anfrage mitteilt, sei der Vertrag mit der Firma fristlos gekündigt worden. Der Betrieb, der sich auf Echtholzmöbel und -zubehör spezialisiert hat, eröffnete das Geschäft im Dezember vergangenen Jahres. Bereits im Frühjahr fing das Unternehmen an, die Immobilie komplett zu sanieren. Recherchen dieser Redaktion haben ergeben, dass gegen den Geschäftsführer in mehreren Fällen wegen Betrugs ermittelt und Anklage erhoben wurde.

Die „Woodstyle360 Store GmbH“ hat nun noch bis zum 27. April Zeit, die Räumlichkeiten an der Cappenberger Straße zu räumen, erklärt Stadtsprecher Daniel Claeßen. Diese außerordentliche fristlose Kündigung sei am 27. Februar dieses Jahres zunächst mit einer Räumungsfrist zum 27. März ausgesprochen worden. Diese Deadline habe man dann um einen Monat verlängert.

Zu den Gründen dieses Aufschubs macht die Stadt Lünen keine Angaben. Auch zum Hintergrund der Kündigung gibt es bisher keine Informationen. Weitere Angaben zu dem Sachverhalt könne die Stadt Lünen „aufgrund des schwebenden Verfahrens“ nicht machen, heißt es auf Anfrage. Falls die neu gesetzte Frist „ergebnislos verstreichen sollte, wird eine Räumungsklage angestrebt werden“, so Claeßen weiter. Der Eigentümer der Immobilie sei zudem über alle Vorgänge informiert.

Neunmonatige Förderung

Die Räumlichkeiten im alten Bürohaus Brauch sind Teil des Förderprogramms „Erlebnis.Raum“, mit dem Stadt und Land Leerstand in Lünen bekämpfen möchten. Laut Verwaltung ist dem Betrieb zum einen die Umbaupauschale für die Herrichtung bewilligt worden. Außerdem war vonseiten der Stadt angedacht, dass das Unternehmen „Woodstyle360 Store GmbH“ über einen Zeitraum von neun Monaten Geld aus dem Verfügungsfonds erhält. Zum Beginn der Förderung äußert sich die Stadt nicht.

Auf der Website der Stadt Lünen heißt es zum „Erlebnis.Raum“: „Fördergegenstand bei dem Programm ist die Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen und Räumen für Gastronomie und Verpflegung in Innenstädten und Zentren und deren Weitervermietung zu einer reduzierten Miete für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren. Im Einzelfall können noch belegte Ladenlokale mit gekündigtem Mietvertrag ohne absehbare Nachfolgenutzung einbezogen werden, um drohenden Leerstand zu vermeiden.“

Nachnutzung ist noch offen

In weniger als einem Monat wird die Immobilie an der Cappenberger Straße, sofern die Räumungsfrist eingehalten wird, wieder leer stehen. Laut Stadt Lünen sei es „natürlich bedauerlich“, dass man an dieser Stelle mit dem Programm „Erlebnis.Raum“ keinen Erfolg hatte. „Erfreulicherweise handelt es sich hier aber um eine Ausnahme. Die übrigen zehn Mietverhältnisse, die im Rahmen dieses Programms geschlossen worden sind, funktionieren reibungslos“, erklärt Daniel Claeßen weiter. Was sich in Zukunft im alten Bürohaus Brauch ansiedelt, steht derzeit noch nicht fest. Eine Nachnutzung könne erst nach Räumung der Immobilie avisiert werden, so die Stadt Lünen.