Ab dem 28.2. werden an den Grundschulen in NRW keine Lollitests mehr durchgeführt. Stattdessen soll Zuhause getestet werden. © picture alliance/dpa
Corona-Maßnahmen an Schulen
Keine Pooltests mehr an Grundschulen: Lüner Lehrer sehen nicht nur Vorteile
Ab Anfang März sollen keine Corona-Pooltests mehr an Grundschulen stattfinden. Stattdessen sollen die Eltern ihre Kinder testen. Lüner Schulleiter sehen die Lockerung skeptisch.
An den nordrhein-westfälischen Grundschulen werden ab dem 28. Februar keine PCR-Pooltests mehr durchgeführt. Bislang sah die Reglung des Bildungsministeriums vor, dass alle Schulkinder täglich in der Schule getestet werden. Ab Anfang März gibt das Ministerium die Verantwortung für die Tests komplett in die Hände der Eltern. Diese sollen dreimal wöchentlich entweder am Vortag oder morgens vor der Schule einen Antigen-Schnelltest mit den Schülern durchführen.
„Für uns ist das erstmal eine Erleichterung“, sagt Iris Lüken, Schulleiterin der Osterfeldschule und Sprecherin der Grundschulen in Lünen. „Die Tests jeden Tag mit den Kindern durchzuführen war einfach sehr, sehr anstrengend und ein großer verwaltungstechnischer Aufwand.“ Auch Matthias Flechtner, Schulleiter der katholischen Leoschule, freut sich über die wegfallenden Verwaltungsschritte. „Die Lollitests in den Schulen sind eine aufwändige Angelegenheit. Die müssen bestellt, angeliefert, jeden morgen in den Klassen verteilt, eingesammelt und dann wieder abgeholt werden.“
Schulleiter befürchten mehr Corona-Infektionen
Trotzdem sehen beide Schulleiter der neuen Situation ab Anfang März auch skeptisch entgegen. „Im Endeffekt haben wir dann gar keinen Überblick mehr über die Ergebnisse und müssen darauf vertrauen, dass die Eltern die Tests gewissenhaft durchführen“, erklärt Iris Lüken. „Ich kann mir vorstellen, dass die Infektionen unter den Kindern zunehmen werden.“ Matthias Flechtner sieht die Situation ähnlich. „Bislang hatten wir noch eine große Sicherheit, dass wir die Kinder die positiv sind, ich sage mal, erwischen. In Zukunft haben wir da keinen Einfluss. Ich finde, dass diese Maßnahme fast in Richtung einer Durchseuchung geht.“
In einem Brief von Bildungsministerin Yvonne Gebauer an die Eltern wird die neue Maßnahme erklärt. Den dreiseitigen Brief hätten die Schulleiter für die Eltern nochmal in vereinfachter Sprache zusammengefasst und auf eine Seite heruntergebrochen, erzählen sie.
Antigen-Tests werden von den Schulen herausgegeben
Die neue Maßnahme sieht vor, dass die Eltern die Antigen-Tests in der Schule erhalten. „Für den Zeitraum bis Ostern werden wir 20 Tests an die Eltern rausgeben“, erklärt Matthias Flechtner. „Die Eltern unterschreiben dann eine Erklärung, dass sie die Tests in Empfang genommen haben und sie gemäß den Vorgaben anwenden werden. Damit sind die Schulen dann rechtlich gesehen raus.“
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