© Goldstein (A)
Kein Haushalt: SPD und CDU treiben Machtspiele auf die Spitze
Meinung
Dass Lünen ohne Haushalt da steht, ist ein Unding. Schlimm ist auch, dass das SPD und CDU so gar nicht kratzt, meint unser Autor.
Politik ist ein schmutziges Geschäft, sagt der Volksmund. Auf die Stadt Lünen trifft diese Redensart zu einhundert Prozent zu. Nur, um dem verhassten Bürgermeister mal wieder richtig eins auszuwischen, wird da mal eben der millionenschwere Lüner Haushalt wegen einer vom Stadtoberhaupt beabsichtigten Beförderung eines Spitzenbeamten ausgehebelt.
Da kennen vor allem die SPD- und CDU-Ratsfraktion keine Schmerzen. Was soll´s auch. Es geht ja nicht um die Vergütung ihrer Aufsichtsratsposten im Stadtkonzern. Und von denen hat gerade der eine oder andere Genosse reichlich. Da kommt jedes Jahr ein erkleckliches Sümmchen zusammen. Da träumt manch alleinerziehende Mutter von.
Schlimm ist auch, dass die CDU mit ihrem blassen Fraktionschef an der Spitze immer mehr zum Steigbügelhalter der allwissenden Genossen verkommt. Dafür sprechen die zahlreich gemeinsam unterschriebenen Anträge. So viel Einigkeit zweier Parteien macht Angst.
Angst davor, dass Wohl und Wehe der Stadt Lünen immer mehr in den Hintergrund geraten. Wie zu hören ist, spielen SPD und CDU ernsthaft mit dem Gedanken, die Sondersitzung am Freitag zu boykottieren. Ist ja auch egal, wenn Lünen keinen Haushalt hat. Dann werden halt keine neuen Kitas und Feuerwehrhäuser gebaut. Hauptsache ist doch, SPD und CDU zeigen dem Bürgermeister, wo der Hammer hängt. Verdammte Machtspiele.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
