Blaulicht, Sirenen und viele Verletzte: Damit die Anwohner rund um den Segelflugplatz in Lünen nicht irritiert sind, wurden sie morgens vorgewarnt. Eine Großübung des DRK sorgte am Samstag (5. April) für eine Vielzahl von Einsatzfahrzeugen und Rettungskräften. Auch Christoph 8 landete in den Lippewiesen. Zum Glück waren die simulierten Katastrophenszenen lediglich ein Test für den Ernstfall - allerdings realitätsnah dargestellt. Personen wurden zu Unfallopfern geschminkt.
Gleich zwei Übungen standen an dem Tag an: Es ging um einen Grillunfall mit mehreren Verletzten und um einen Autofahrer, der in eine Menschenmenge fährt. Dabei hatten es die Retter jeweils mit vielen Opfern zu tun. Schnell und sicher musste die Rettungskette funktionieren.
Mit den ersten warmen Tagen im Frühling startet für viele die neue Grillsaison. Doch das Garen mit Holzkohle über offener Flamme ist auch mit Gefahren verbunden, vor allem dann, ein Brandbeschleuniger benutzt wird. Das führt immer wieder dazu, dass aus einer feucht-fröhlichen Grillfete im Handumdrehen eine Katastrophe wird. Ein solches Szenario hatte der DRK Ortsverband Lünen als Großübung für seine Rettungskräfte simuliert. 20 Personen waren betroffen, als der „Grillmeister“ zum Benzinkanister greift. In wenigen Augenblicken erlitten 15 Gäste zum Teil schwere Verletzungen, der Rest war geschockt und in Aufruhr. Der Rettungsdienst musste kommen.

Viel Schminke im Einsatz
Bevor der Alarm auflief, wurden die Darsteller für das Szenario vorbereitet. Dafür war eigens Regina Klose vom DRK Kreis Coesfeld gekommen. Sie ist Spezialistin für Schminke, die in wenigen Minuten die potenziellen Opfer mit schlimmsten Verletzungen versehen kann. Dann wird der Alarm ausgelöst. Schon bald ist das erste Martinshorn zu hören. Die eintreffenden Helfer müssen zunächst einen Brand löschen, um die Verletzten zu erreichen.
Sie verschaffen sich dann einen Überblick von der Lage und registrieren alle Personen nach der Schwere ihre Verletzungen. Gezielt wird Verstärkung angefordert. Weitere Einsatzkräfte erreichen mit Blaulicht die Unfallstelle. Die Statisten verstehen ihr Handwerk, bedrängen die Helfer zum Teil hysterisch, stöhnen lauf vor Schmerzen oder wirken apathisch, und sind im Umfeld verteilt. Für jeden müssen die Sanitäter die optimale Behandlung finden und die mitgeführten medizinischen Geräte einsetzen. Ob alles richtig und professionell abläuft, darüber wachen Beobachter der Übung.
Abstimmung mit Segelfliegern

Zu den Rettungseinheiten mit ihren Krankenwagen wurde auch der Hubschrauber Christoph 8 alarmiert, der einen Notarzt vom St. Marien Hospital an Bord hatte. Der Pilot musste sich bei seinem Flug mit den Segelfliegern abstimmen, die an diesem Tag das schöne Wetter für Flüge nutzen.
Die Übung mit dem Grillunfall ist für die Einsatzkräfte von DRK, Johannitern und Reservistenbund aber nicht die einzige an diesem Tag. Am Nachmittag gab es einen zweiten Fall zu lösen. Diesmal wurde simuliert, dass ein Autofahrer, durch einen medizinischen Notfall ausgelöst, in eine Menschengruppe gefahren ist.