itemis AG zieht um nach Dortmund Lünens Wirtschaftsförderin: „Das war schon ein Schock“

itemis zieht weg: Wirtschaftsförderin: „Das war schon ein Schock“
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Die geplante Verlegung des Firmensitzes der „itemis AG“ vom Lüntec-Technologiezentrum in Lünen-Brambauer in den „Lensing Media Port“ im Dortmunder Hafen trifft die Lüner Wirtschaftsförderung und mit ihr die Lüntec GmbH bis ins Mark. Daraus machte Wirtschaftsförderin und Lüntec-Geschäftsführerin Sylvia Tiews im Gespräch mit unserer Redaktion am Mittwoch (21. Februar), am Tag nach unserer exklusiven Berichterstattung über den anstehenden Weggang des europaweit tätigen IT-Unternehmens, keinen Hehl.

„Das war schon ein Schock, als uns itemis vor geraumer Zeit in seine Umzugspläne eingeweiht hat“, sagte Sylvia Tiews. Mit dem Umzug nach Dortmund verliere der Wirtschaftsstandort Lünen 100 qualifizierte Arbeitsplätze und das Technologiezentrum als Vermieter hohe Mieteinnahmen, die es ebenfalls zu kompensieren gelte.

In diesem Quader unterhalb des "Ufos" im Lüner Technologiezentrum befinden sich die itemis-Büros.
In diesem Quader unterhalb des "Ufos" im Lüner Technologiezentrum befinden sich die itemis-Büros. © Goldstein

Nachmieter gesucht

„Wir sind schon auf der Suche nach einem oder mehreren Nachmietern für die 25 Büroräume auf rund 1000 Quadratmetern. Erste Gespräche in diese Richtung haben wir schon geführt.“

Als Grund für die Verlegung des Firmensitzes Ende dieses Jahres in den Dortmunder Hafen hatte itemis-Vorstandsvorsitzender Jens Wagener (54) die schlechte Anbindung des bisherigen Standortes an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) genannt. Das sei für viele junge Beschäftigte ein großes Problem - „vor allem für die der Generation Z“. Der Generation Z werden überwiegend diejenigen zugerechnet, die zwischen 1997 und 2012 zur Welt gekommen sind. „Von den jungen Leuten haben viele gar keinen Führerschein oder aber sie wollen nicht mit dem Auto zur Arbeit fahren.“ Der künftige Standort im Dortmunder Hafen, hatte Wagener erklärt, biete auch den Vorteil, einen großen Bahnhof in der Nähe zu haben.

Platz für Existenzgründer

Sylvia Tiews räumte ein, dass das Lüntec da nicht mithalten könne. Jetzt gehe es darum, einen oder mehrere Nachmieter für die frei werdenden Räumlichkeiten zu finden, deren Mitarbeiter am besten in Lünen wohnen und für die der Weg ins Büro auch oder gerade ohne Auto problemlos zu meistern ist.

Laut der Lüntec-Homepage bietet das Technologiezentrum „insbesondere Existenzgründern und jungen Unternehmen optimale Startbedingungen mit flexiblen Mieträumen und einem großen Netzwerk von Möglichkeiten“:

  • rund 7.700 Quadratmeter Nutzfläche: Büro, Werkstatt, Tagungs- und Konferenzräume, Ausstellungsflächen
  • Förderung von Innovationsoffensiven und Unternehmenswachstum
  • Hilfestellung beim Startup bzw. der Unternehmensgründung in Lünen
  • Symbiose von Technologie, Wirtschaft und Industriekultur
  • ein branchenübergreifendes Netzwerk von Unternehmern und Experten
  • einen Standort im nordöstlichen Teil der Metropole Ruhr mit der Nähe zur Großstadt Dortmund mit Universität und Flughafen.

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