Der Lippe-Wohnpark gehört zu den modernsten, aber auch teuersten Wohnungen in Lünen.

© Goldstein (A)

Innenstadtnahe Wohnungen in Lünen kaum unter 10 Euro pro Quadratmeter

rnMietpreise

Das Wohnen in Lünen ist in den vergangenen Jahren teurer geworden. Daran wird sich auch in Zukunft wohl nichts ändern. Dafür könnten Mieter bei einem besonderen Projekt günstiger wegkommen.

Lünen

, 24.09.2020, 13:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Lippewohnpark in Lünen ist eines der Prestigeprojekte, die in Sachen Wohnungsbau in den vergangenen Jahren entstanden sind. Sowohl der Bauverein als auch die Wohnungsbaugesellschaft (WBG) Lünen waren daran beteiligt. Der Komplex am Lippeufer ist up to date: Barriefreies Wohnen mit Tiefgarage und Aussicht, trotzdem innenstadtnah. Entsprechend hoch sind auch die Mieten: 10,50 Euro pro Quadratmeter werden fällig. Damit liegt der Lippewohnpark am oberen Ende der Skala in Lünen.

Der Bauverein macht kein Geheimnis daraus, dass das nächste Prestigeprojekt - die Wohnungen auf dem ehemaligen Mercedesgelände an der Viktoriastraße - in die gleiche Kategorie fallen wird. „Auch hier haben wir hochwertiges Wohnen direkt in der Innenstadt“, sagt Vorstandsmitglied Carsten Unterberg. „Ich finde nicht, dass das Grundstück ein Filetstück ist. Aber wir werden es zu einem Filetstück machen.“ Baurecht werde es aber frühestens in eineinhalb bis zwei Jahren geben.

Freie Häuser für Familien

Die Mieten werden dann - Stand jetzt - ebenfalls bei rund 10 Euro pro Quadratmeter liegen. „Uns ist klar, dass sich das nicht jeder leisten kann“, so Unterberg. Vorstandskollege Anreas Zaremba ergänzt: „Wir haben schon sehr viele Anfragen für das Projekt, die hauptsächlich von älteren Menschen stammen, die gerne wieder näher in die Innenstadt wollen.“ Wenn diese Menschen ihre Häuser in der Peripherie der Innenstadt verlassen, würde dieser Wohnraum für Familien frei. „Das ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll“, sagt Carsten Unterberg.

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Natürlich gibt es in Lünen auch günstigere Wohnmöglichkeiten. Im Durchschnitt liegt der Mietzins bei Wohnungen des Bauvereins bei 5,23 Euro pro Quadratmeter. „Daran hat sich 2019 nichts verändert, und daran wird sich auch 2020 nichts verändern“, so Andreas Zaremba. Die Durchschnittsmiete bei Wohnungen der WBG Lünen liegt aktuell bei 5,30 Euro - damit bleiben beide Anbieter unter dem Landesdurchschnitt für geförderten Wohnraum von 8,80 Euro pro Quadratmeter.

Ein Blick auf den aktuellen Mietspiegel für Lünen zeigt, dass sich die Mieten in den vergangenen Jahren um bis 50 Cent erhöht haben. Zahlte man im Durchschnitt 2015 für eine Wohnung ab Baujahr 2013 8,50 Euro pro Quadratmeter, waren es 2018 - der aktuelle Mietspiegel ist immer für drei Jahre gültig - 9 Euro. Mieter von Wohnungen mit Baujahren zwischen 1985 und 2002 hatten Glück: Ihre Durchschnittsmieten blieben seit 2015 unverändert, sie pendeln je nach Energieausweis der Wohnung zwischen 5,90 und 6,60 Euro pro Quadratmeter.

120 Millionen Euro in fünf Jahren

Der Trend zeigt auch für die kommenden Jahre nach oben. Für den Bauverein kann Andreas Zaremba Mieterhöhungen nicht ausschließen: „Die Klimaziele nehmen uns natürlich in die Pflicht, Sanierungen jetzt anzugehen. Wir müssen es schaffen, unsere Objekte im Grunde CO²-neutral zu gestalten.“ Das sei aus seiner Sicht auch völlig in Ordnung. „Aber das wird nicht ohne Mieterhöhungen gehen.“

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Wobei derartige Aufwendungen in den bisherigen Planungen des Bauvereins noch keine Rolle spielen. Wie Prokurist Stephan Heupel erklärt, sind für die kommenden fünf Jahre Investitionen von rund 120 Millionen Euro einkalkuliert - in etwa soviel wie in den vergangenen fünf Jahren (122 Millionen Euro). Knapp zehn Millionen Euro plant der Bauverein dabei pro Jahr für die Bestandsimmobilien ein. Verbesserungen der Klimaneutralität seien dabei nicht einkalkuliert, so Heupel. „Das käme dann noch dazu.“

Bei den Neubauten spielt der ökologische Aspekt hingegen eine große Rolle. So entsteht an der Preußenstraße ein Wohnquartier mit einem besonderen Trennsystem von Schmutz- und Regenwasser. Für die Mieter könnte das am Ende eine Senkung der Nebenkosten bedeuten.