Die erste Hälfte des Bebauungsverfahrens zum Baugebiet „Am Diek West“ in Lünen-Wethmar ist abgeschlossen, Fachgutachten und vieles weitere wurden beantragt. Am Mittwoch (30. Oktober) fand im Pfarrheim St. Gottfried eine Infoveranstaltung zum aktuellen Bebauungsplan statt, über den im Rat abgestimmt werden soll. Geplant ist, dass an dem Standort der ehemaligen Hauptschule ein Kindergarten, öffentlicher Wohnungsbau – auch Wohnraum für Flüchtlinge – und ein Spielplatz entstehen sollen.
Ein Aspekt des Plans stößt bei den 40 bis 50 Personen, die zu der Veranstaltung gekommen waren, für Kritik: die Verkehrssituation. So plant die Stadt, einen großen Teil der Straße an der neu entstehenden Kindertagesstätte zu einer Einbahnstraße zu machen – aber nicht die gesamte Straße „Am Diek“. „Wie soll das funktionieren, dass da rund 500 bis 700 Autos durchfahren sollen? Von der Ernst-Weiß-Straße bis zur Sackgasse passen keine zwei Autos durch“, so ein Anwohner.
Hintergrund der Aussage: Die Einbahnstraße gilt erst ab der Abzweigung der Straße „Am Diek“ in eine Sackgasse. Der Bereich davor samt Kreuzung zur Ernst-Weiß-Straße bleibt zweispurig. Laut den Anwohnern ist diese Stelle allerdings zu eng für größeres Verkehrsaufkommen. „Wir haben das im Blick“, antwortet der Fachbereichsleiter Mobilitätsplanung und Verkehrslenkung, Albrecht Buscher, auf die Frage. Allerdings sei dieser Teil der Straße nicht Teil des Bebauungsplans.

Kita verspätet sich
Ein weiteres großes Thema war der Bau der neuen Kita. Nach Aussagen der Stadtverwaltung sollte diese zum nächsten Kita-Jahr 2025 fertiggestellt werden. Nun revidiert die Stadtverwaltung die Annahme. „Wir stehen in den Startlöchern. Es ist allerdings eine Frage der Förderung. Wir hoffen, dass wir Ende 2024 beginnen können“, heißt es auf der Veranstaltung. Bauzeit soll ein bis eineinhalb Jahre sein – „hoffentlich sind wir Anfang 2026 fertig.“
Und das, obwohl die Bausubstanz der ehemaligen Hauptschule so gut ist, dass sie erhalten bleiben kann. Die Nachfrage einer Anwohnerin, ob es keine Gefahr durch Asbest geben würde, verneint die Stadtverwaltung. „Es ist energetisch besser, wenn die Bausubstanz erhalten bleiben kann. An der ehemaligen Hauptschule ist sie so gut, dass man diese ohne Bedenken nutzen kann.“
Enge Straßen und wenige Parkplätze
Insgesamt sollen in der neuen Kita fünf Gruppen Platz finden. Auch bei diesem Thema fragen sich viele der Teilnehmer der Veranstaltung, wie der Verkehr und die Parksituation geregelt werden sollen. Denn für die Kita sind acht Parkplätze geplant – zu wenig nach Ansicht der Anwohner. „Im Vergleich zu anderen Kitas ist das relativ üppig“, sagt der technische Beigeordnete Arnold Reeker während der Veranstaltung.
Dennoch blicken viele der Anwohner kritisch auf die Parksituation im Wohngebiet. Denn gerade an den Wochenenden sei durch die Kleingärtner viel los, hinzu kommen nun auch noch die Anwohner der neuen Wohnung, die an den Wochenenden gegebenenfalls Besuch bekommen. Das würde das Problem der engen Straßen und der wenigen Parkplätze verschlimmern. Die Stadtverwaltung will die Bedenken und das Protokoll der Veranstaltung in die Planungen und die Ratssitzung mitnehmen. Ansonsten haben die Anwohner die Möglichkeit, Stellungnahmen bezüglich des Bebauungsplans an die Stadtverwaltung zu schicken.