
© Günther Goldstein
In Lüner Gottesdiensten gelten ab Sonntag (9.1.) unterschiedliche Regeln
Gottesdienste
Menschen nahe sein, und doch wegen Corona Abstand halten müssen. Ein Dilemma in der Seelsorge. Die Kirchen in Lünen haben für ihre Gottesdienste unterschiedliche Regeln. Einige sind strenger.
Gläubige nicht ausschließen oder einer ethischen Verantwortung nachkommen: Da scheiden sich auch im Kirchenbereich die Geister. Am kommenden Sonntag (9.1.) gibt es 2- und 3-G Gottesdienste.
In der Katholischen Herz-Jesu-Kirche an der Lange Straße gilt ab Sonntag (9.1.) die 2G-Regel. Es können also nur noch geimpfte und genesene Personen den Gottesdienst besuchen. So hat es der Vorstand der Katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Lünen beschlossen. Alle anderen Gottesdienstorte im Pastoralen Raum Lünen können nach der 3G-Regel besucht werden. „Wir haben Herz Jesu Mitte ausgewählt, weil wir hier die allermeisten Gottesdienstbesucher haben“, so Pfarrer Dr. Thomas Roddey. „Aber wir müssen eben auch Kirchen offen halten.“
Trotzdem bittet Roddey darum, auch die anderen Kirchen nur vollständig geimpft zu besuchen. „Ich persönlich bin auch der Meinung, dass man sich allein aus ethischer Verantwortung impfen lassen sollten“, sagt er nachdrücklich. Kontrolliert wird in den anderen Kirchen nicht.
In Herz Jesu-Mitte hingegen sind die Gottesdienstbesucher bei Einlass in die Kirche verpflichtet ihren Impf-, bzw. Genesenen-Nachweis und einen Lichtbildausweis vorzuzeigen. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren müssen für den kommenden Sonntag einen Nachweis über einen Corona-Schnelltest bereithalten. Wenn die Weihnachtsferien beendet sind, gelten Schüler als getestet. Kinder unter sechs Jahren sind von der Nachweis-Pflicht ausgenommen. „Der Kirchenvorstand erhofft sich, dass durch diese Maßnahme der Gottesdienstbesuch in der Herz-Jesu-Kirche noch sicherer ist“, heißt es in einer Mitteilung.
2G auch in Brambauer
Auch in der Evangelischen Kirchengemeinde Brambauer gelten für die Gottesdienste am kommenden Sonntag in der Martin-Luther-Kirche und im AWO-Seniorenzentrum „Minister Achenbach“ die Corona-Schutzmaßnahmen mit 2G-Nachweis.
Nach diesen Regeln findet ebenfalls der festliche Gottesdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Horstmar-Preußen zum Jahresbeginn in der Gemeinde Lünen-Süd statt. „Wir möchten, dass Sie sich in unseren Gottesdiensten geschützt und sicher fühlen“, heißt es auf der Homepage. Das Tragen von FFP2-Masken während des Gottesdienstes, Abstand und ein Genesenen- oder Geimpften-Nachweis sind die Voraussetzungen für die Teilnahme. Kinder und Jugendliche bis zum 15. Lebensjahr sind hier den Ungeimpften gleichgestellt, brauchen allerdings für Sonntag, 9. Januar, einen Testnachweis.
Niemanden ausschließen
In anderen Gemeinden, der Evangelischen Kirchengemeinde Lünen beispielsweise, gilt nach wie vor die 3G-Regel. Unter welchen Regeln die Gottesdienste gefeiert werden, entscheidet unser Presbyterium, erklärt Pfarrerin Bianca Monzel. „Momentan wollen wir die Gottesdienste noch möglichst offen halten“, sagt sie. „Aufgrund der Impfsituation wollen wir niemanden ausschließen.“
Auch die katholische Großgemeinde St. Marien Lünen und hier die Gottesdienste der Gemeinden St. Marien, St. Gottfried, St. Ludger und St. Norbert haben für den kommenden Sonntag keine verschärften Regeln angekündigt. „Die Verantwortung für die Maßnahmen, unter denen die Gottesdienste stattfinden, liegt in der Verantwortung der jeweiligen Pfarrei“, erklärt Stephan Kronenburg, Pressesprecher des Bistum Münster. „Wir sprechen lediglich Empfehlungen aus, und die sind immer abhängig von der jeweiligen Infektionslage.“
Eine Übersicht:
- Pastoraler Raum Lünen: 2G in Herz Jesu- Mitte, 3G in St. Joseph, Herz Jesu- Brambauer, St. Barbara -Brambauer, Herz Mariä-Horstmar, Heilige Familie- Süd, Herz Jesu - Beckinghausen.
- St. Marien Lünen: In allen Gemeinden 3G
- Evangelische Kirche Horstmar.Preußen: 2G in beiden Gemeinden
- Evangelische Kirchengemeinde Brambauer: 2G in der Martin-Luther-Kirche und im AWO-Seniorenheim
- Evangelische Kirchengemeinde Mitte: 3G in St. Georg, St. Norbert, im Johanneshaus und in Cappenberg.
Anmerkung der Redaktion: Die Großgemeinde St. Marien hält an ihrem bisherigen Regelwerk fest: Maske während des gesamten Gottesdienstes tragen und Abstände einhalten. Dieses Regelwerkt gilt seit 1 ½ Jahren und habe sich bestens bewährt. Darüber hinaus entspreche diese Regelung auch dem, was die die Diözese Münster mit dem Gesundheitsministerium in Düsseldorf abgesprochen hat.
Eine 3G-Regel findet an keinem der vier Kirchstandorte der Kirchengemeinde St. Marien Anwendung; auch keine 2G-Regel oder 2G+ Regel.
In und um Stuttgart aufgewachsen, in Mittelhessen Studienjahre verbracht und schließlich im Ruhrgebiet gestrandet treibt Kristina Gerstenmaier vor allem eine ausgeprägte Neugier. Im Lokalen wird die am besten befriedigt, findet sie.
