Wer Wohneigentum in Lünen kaufen möchte, bekommt auf dem Immobilienmarkt einiges geboten. Vor allem Häuser stehen aktuell zum Verkauf. Das zeigt schon ein flüchtiger Blick auf die gängigen Online-Portale. Doch zwischen den dort aufgerufenen Wunschpreisen und den tatsächlich bezahlten Beträgen klafft oftmals eine große Lücke. Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Unna zeigen, wie sich der Trend zuletzt entwickelt hat. Und schnell wird klar: Die Käufer greifen wieder tiefer in die Tasche.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden dem Gutachterausschuss 25 Kaufverträge für Eigentumswohnungen vorgelegt. Durchschnittlich zahlten Käufer dafür 160.000 Euro. Das durchschnittliche Baujahr war 1983. Im zweiten Halbjahr 2023 lag der Preis noch bei 155.800 Euro. Damals wurden 26 Immobilien verkauft. Allerdings waren die im Durchschnitt auch drei Jahre älter.
Für Bauplätze haben die Menschen in Lünen zuletzt ebenfalls wieder mehr Geld ausgegeben. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag im ersten Halbjahr 2024 bei 369 Euro - im zweiten Halbjahr 2023 waren es 353 Euro. In diesen Zeitspannen verzeichnete der Gutachterausschuss jeweils acht Kauffälle von Bauland in Lünen. Sie beziehen sich auf unbebaute, aber voll erschlossene und baureife Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser.
Auch die durchschnittlich gezahlten Preise für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser sind in Lünen wieder gestiegen - von 291.000 Euro im zweiten Halbjahr 2023 auf 296.000 Euro im ersten Halbjahr 2024. Dabei waren letztere Häuser sogar älteren Baujahres (durchschnittlich 1947 gegenüber 1954). Die Zahl der Kauffälle ist nahezu gleich geblieben (22 beziehungsweise 21).
Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser gesunken
Doch nicht jeder Immobilientyp ist teurer geworden. So zahlten Käufer für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser in der Lippestadt zuletzt durchschnittlich 388.000 Euro (16 Kauffälle, Baujahr 1967). Im zweiten Halbjahr 2023 waren es noch 395.000 Euro (21 Kauffälle, Baujahr 1969). Und auch für Reihenmittelhäuser gaben die Menschen zuletzt nicht mehr so viel Geld aus wie zuvor: 240.000 Euro im ersten Quartal 2024 (sieben Kauffälle, Baujahrsdurchschnitt 1954) standen rund 262.500 Euro im zweiten Halbjahr 2023 gegenüber (elf Kauffälle, Baujahrsdurchschnitt 1958).
Und wie steht Lünen damit im Kreisvergleich da? Zumindest teilweise nah am Durchschnitt. Denn genauso wie in Lünen sind auch kreisweit die gezahlten Preise für Eigentumswohnungen und Bauland gestiegen, die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser hingegen gesunken. Die Preise für Doppel- und Reihenendhäuser sind kreisweit allerdings gesunken. Und für Reihenmittelhäuser gaben Menschen in Lünen - anders als im Kreis Unna - zuletzt wieder mehr Geld aus.