Immobilie im Altstadtquartier von Lünen Fachwerkhaus „soll seinen Liebhaber finden“

Fachwerkhaus an Mauerstraße soll seinen Liebhaber finden
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Das Wichtigste in Kürze:

  • Ein Fachwerkhaus in der Lüner Altstadt steht zum Verkauf.
  • Das Besondere: Es wurde teilweise auf der alten Stadtmauer errichtet.
  • Seit 1988 befindet sich das Gebäude im Besitz der Familie Rautert, deren Erben das Haus jetzt verkaufen möchten.
  • Das Haus wurde 1986 in die Denkmalliste aufgenommen.
  • Das Gebäude ist über 300 Jahre alt, hat Anbauten aus den Jahren 1910 und 1929, und bietet neben einer Wohnfläche von 105 Quadratmetern auch einen großen Garten.

Enge Gassen und alte Fachwerkhäuser prägen eines der schönsten Viertel von Lünen. Die historische Altstadt, auch altes Quartier genannt, fasziniert durch besonderes Flair und durch günstige Lage - direkt in der Lüner Innenstadt. Wo heute die Mauerstraße entlangführt, war früher die alte Stadtmauer. Hier steht das rot-schwarze Fachwerkhaus mit der Hausnummer 67. Im Keller ist noch ein Teil dieser Mauer zu sehen.

Seit 1988 gehört das Gebäude der Familie Rautert. Die Erben wollen es verkaufen. Es ist ein Haus für Liebhaber. Seine Geschichte reicht bis ins 18. Jahrhundert, auch wenn ein Balken an der Fassade das Datum 1705 trägt. Doch der könnte auch dort eingebaut worden sein. Das Objekt ist Rarität und Aufgabe zugleich.

Vera Stevermann vom Immobilienkontor am Hafen in Münster hat die Vermarktung übernommen und das Gebäude auf Immobilienportalen eingestellt. Dass Häuser in dem Quartier mit Silberstraße und Roggenmarkt zum Verkauf angeboten werden, ist eher selten. Meist bleiben sie in der Familie oder im Bekanntenkreis. Diesmal ist es anders.

Mann streicht Fachwerkfassade
Die Fassade bekam ihren rot-schwarzen Anstrich. Früher war sie grün. © Rautert

Zwei Anbauten 1910 und 1929

Dominik Rautert (36) ist in dem Haus groß geworden. Viele Erinnerungen verbindet er mit dem Gebäude, das 1986 in die Denkmalliste der Stadt Lünen aufgenommen wurde. Doch sein Lebensmittelpunkt ist heute ein anderer. Nach dem Tod des Vaters will er es gemeinsam mit seiner Schwester in gute Hände geben. „Es soll seinen Liebhaber finden“, sagt er. Zeitdruck habe er nicht.

Das Haus, das in den Jahren 1910 und 1929 Anbauten erhielt, steht auf einem 256 Quadratmeter großen Grundstück. 86 Quadratmeter davon sind bebaut, der größere Teil ist Garten - eine grüne Oase mitten in der City. Die anrechenbare Wohnfläche beträgt 105 Quadratmeter.

Wer durch die Eingangstür tritt, steht in einem Flur, von dem das Wohnzimmer abgeht. Es besteht aus zwei Räumen, die zu einem geworden sind. Es gibt ein 2013 modernisiertes Bad mit Dusche und eine Ess- und Kochküche.

Modernisierungsmaßnahmen

Blumen im Garten
Ein Blick in den Garten. © Quiring-Lategahn

Im Obergeschoss finden sich vier weitere Zimmer. Zwei von ihnen haben bedingt durch die Geschichte des Hauses nicht die übliche Deckenhöhe. Über eine Stiege geht es in den Spitzboden zu einem zusätzlichen Raum. Der Keller ist von außen zu erreichen.

Einiges ist modernisiert worden, wie beispielsweise 2016 eine neue Gastherme, das Bad samt Fußbodenheizung 2013 sowie neue Fenster und Rollladenkästen im Untergeschoss in den Jahren 2012/11. Holzfenster und Fassade wurden in den 90er-Jahren erneuert.

Das Haus hat bereits Interesse geweckt. Es gibt Anfragen. Als Kaufpreis sind 219.000 Euro veranschlagt. Um das Gebäude mit modernen Ansprüchen in Einklang zu bringen, sind noch einige Maßnahmen nötig.

Hintere Ansicht des Fachwerkhauses
Das Fachwerkgebäude hat einen Anbau mit Terrasse bekommen. © Quiring-Lategahn