Pendler, die mit dem Zug auf der Strecke zwischen Dortmund und Münster unterwegs sind, werden nahezu im Wochentakt auf die Geduldsprobe gestellt. Denn die Strecke, die die Züge der Linie RB 50 nehmen, ist ein Nadelöhr: Es gibt nur ein Gleis. Das soll sich nun ändern. Darauf haben sich Bund, Land und IHK verständigt. Ein entsprechendes Rahmenpapier zur Planung des zweigleisigen Ausbaus soll bald unterschrieben werden.
Zehn Jahre bis zum zweiten Gleis
Bis auf der Strecke zwischen Werne und Münster – der erste Bauabschnitt – auf 24 Kilometern aber zwei Gleise liegen, werden noch viele Jahre ins Land gehen. Schon die Planungen für dieses Vorhaben laufen seit den 1990er-Jahren. Mit etwa zehn Jahren bis zur Fertigstellung rechnet Joachim Brendel, Geschäftsbereichsleiter Branchen und Infrastruktur bei der IHK Münster. Denn noch gibt es keine konkreten Pläne in Sachen Gleisausbau.
Am Donnerstag (10. August) wird im Rahmen der Deutschlandtakt Regionalkonferenz Nordrhein-Westfalen eine Rahmenvereinbarung zwischen Bundesverkehrsministerium, Deutscher Bahn, dem Land NRW und dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) unterzeichnet, wie Joachim Brendel ankündigt. Mit der Unterschrift wird der Planungsstart fest in den Blick genommen. „Ich habe das Papier zwar nicht vorliegen, aber darin wird geregelt, wer was macht und was finanziert“, sagt Joachim Brendel. „Nun ist jeder verpflichtet zu liefern“, fügt er im Gespräch mit der Redaktion noch hinzu.

Halbstundentakt ab Werne
Die Planungen für das umfangreiche Vorhaben werden einige Jahre anhalten. Nach jetzigen Informationen ist mit einem Baubeginn frühestens in fünf Jahren zu rechnen. Die eigentlichen Arbeiten werden dann ebenfalls mehrere Jahre dauern. In dieser Zeit werden die Bahnreisenden wieder viel Geduld mitbringen müssen. „Für die Bauarbeiten wird man die Strecke sicher zumindest abschnittsweise sperren müssen“, blickt Brendel voraus. Dann werden wieder Busse des Schienenersatzverkehrs unterwegs sein. Auf der Strecke zwischen Lünen und Werne soll die Strecke jedoch eingleisig bleiben.
Doch der Ausbau soll den Reisenden eine schnellere und vor allem zuverlässigere Reise ermöglichen. Zwischen Werne und Münster sollen durch den zweigleisigen Ausbau Züge im Halbstundentakt nach Münster fahren. Insgesamt 300 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten, einen großen Teil finanziert der Bund. Die enormen Kosten hatten immer wieder für Konflikte gesorgt, weshalb die Planungen auf die lange Bank geschoben wurden.