Seit 1997 führt Ali Karakaya die Geschäfte im Akropolis in der Lüner City. Die Zahl der Stammgäste ist in dieser Zeit stetig gewachsen. Aus gutem Grund, wie wir seit unserem Besuch wissen.
Wer es nicht kennt, läuft schnurstracks daran vorbei. Das „Griechische Spezialitäten-Restaurant Akropolis“ liegt nämlich etwas versteckt am südlichen Eingang der Lüner Fußgängerzone. Es befindet sich im Gebäudekomplex Christinen-Tor, Altlünern wohl besser bekannt als „Altes Kempfhaus“.
„Einfach in die Fußgängerzone rein und nach etwa 100 Metern an der Bäckerei Kanne rechts halten, dann stehen Sie fast davor.“ Dank dieser präzisen Wegbeschreibung eines älteren Ehepaares schaffen meine Begleitung und ich es doch noch pünktlich ins Akropolis.
Die Atmosphäre
Draußen ist es verdammt nasskalt an diesem Samstagabend, auf dem Weihnachtsmarkt ist gegen 19 Uhr so gut wie gar nichts mehr los. Ganz anders in dem von der Größe her überschaubaren Restaurant. Inhaber Ali Karakaya empfängt uns angenehm freundlich. An Stelle des für zwei Personen reservierten Tisches bietet der 45-Jährige seinen neuen Gästen einen kurzfristig frei gewordenen Vierer-Tisch an: „Da haben Sie doch mehr Platz.“ Gerne nehmen wir das Angebot an. Mein erster Gedanke: „Fängt ja schon ganz gut an.“
Kurz darauf bringt uns Karakayas Mitarbeiterin Stefanie Säcker (41) die Speisekarten und - einen Ouzo zur Begrüßung. Wer kann dazu schon nein sagen? Wir jedenfalls nicht, stoßen auf einen gemütlichen Abend an und schauen uns um.
Die Einrichtung verbreitet durchweg Wohlfühlatmosphäre. Dazu trägt das warme Licht bei, die Holzbalken unter der Decke, der Holzfußboden, die dezente Weihnachtsdekoration. Die 14 Tische, sie bieten Platz für 52 Personen, sind nicht nur gut verteilt, sie sind auch schön eingedeckt. Alles wirkt sehr gepflegt. Das gilt für die weißen Stofftischdecken ebenso wie für die Salz- und Pfeffermühlen.
Ein Hingucker ist auch der Thekenbereich, von dem aus der Chef und seine Mitarbeiter einen guten Überblick über die Gäste an nahezu jedem Tisch haben. Kurzum, wir fühlen uns wohl. Mal schauen, ob das so bleibt. Womit wir bei der Speisekarte sind.
Die Speisekarte
Die Speisekarte hat es in sich: Es gibt allein 20 Vorspeisen. Dazu zählt die einfache Portion Zaziki ebenso wie die Auberginen in Tomatensauce, die Schnecken mit Kräuterbutter, der Tintenfischsalat oder die gebratenen Scampis. Sieben Suppen, darunter Bohnen-, Gulasch-, Hummercreme- und Zwiebelsuppe, runden das Vorspeisenangebot ab.
Noch heftiger wird es bei den Hauptgerichten. 13 Fischgerichte stehen zur Wahl, es gibt ohne Ende Spezialitäten vom Grill, Platten für zwei oder vier Personen, Aufläufe aus dem Backofen, Steaks und sechs verschiedene Salate. Ach ja, Gyros mit Pommes oder Reis gibt es natürlich auch. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass im Akropolis, das sagt zumindest der Hausherr, „kein Vegetarier verhungert“.
Die Vorspeisen
Meine Begleitung entscheidet sich für den Mense-Teller (5,50 Euro) mit Zaziki, Oliven, Peperoni, Tinten- und Auberginensalat, Schafskäse und gefüllten Weinblättern. Zusammenfassend, alles andere würde hier den Zeitrahmen sprengen, fällt das Urteil so aus: „Kann ich nur empfehlen, das Zaziki ist schön cremig, die Konsistenz des Käses stimmt, die frittierten Auberginen sind in gutem Öl gebraten ...“

Der Mese-Teller für eine Person, es gibt die Vorspeise auch für zwei Personen. © Storks
Meine Wahl fällt auf die vier gebratenen Scampi (7,90 Euro), gespickt mit frischem Knoblauch, Zitrone und Olivenöl. Was soll ich sagen? Das Fleisch ist zart, die frittierte Außenhülle knusprig. Mit dem Knoblauch und dem Olivenöl eine richtig schmackhafte Vorspeise - wäre da nicht noch das Hauptgericht, ich würde noch eine Portion bestellen.

Die gebratenen Scampis © Storks
Die Hauptgerichte
Ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob der großen Auswahl. Die Bedienung empfiehlt mir die Nummer 212: Dahinter verbirgt sich das mit Gouda überbackene Hähnchenfilet, gefüllt mit Schafskäse, Tomaten und Peperoni für 13,90 Euro. Dazu gibt es Pommes und Reis. Und? Es schmeckt richtig gut, nochmals Danke an Akropolis-Mitarbeiterin Stefanie Säcker für ihre Empfehlung. Das Fleisch ist zart, die Füllung schmeckt, das Verhältnis ihrer Zutaten stimmt, die Pommes sind kein bisschen fettig, der Reis kommt auch gut an.

Das gefüllte Hähnchenfilet © Storks
Nicht schlechter weg kommt der Alexis-Sorbas-Spieß (14,90 Euro). Das Gericht punktet bei meiner Begleitung allein deshalb, dass es heiß serviert und das typische Grill-Aroma hat. Die mit Fetakäse gefüllten Souvlaki munden genau so, wie Zaziki, Pommes und - na klar -, der Reis.

Der Alexis-Sorbas-Spieß © Storks
Zu allen Hauptgerichten gehört übrigens ein gemischter Salat mit Dressing. Sehr bekömmlich, da waren sich die Testesser schnell einig, obwohl beide eigentlich kein Dressing-Fan sind. Wir haben es schlichtweg verschlafen, auf Essig & Öl umzusteigen und entsprechend den Bauernsalat gegen Zuzahlung von 1,50 Euro zu bestellen.

Zu jedem Hauptgericht gibt es einen gemischten Salat. © Storks
Die Desserts
Was die Desserts angeht, stoßen wir ein wenig an unsere Grenzen. Drei Gänge bei einem Griechen, das ist gar nicht so leicht zu schaffen, Restaurant-Check hin, Restaurant-Check her. Deshalb teilen wir uns das Götterdessert, bestehend aus griechischem Joghurt mit Honig, Nüssen und Sahne (3,30 Euro). Uns schmeckt es, trotz Sahne aus der Sprühdose.

Das Götterdessert © Storks
Die Getränke
Im Laufe des rund zweistündigen Aufenthalts im Akropolis habe ich mir zwei Köstritzer vom Fass (je 0,3 Liter für 2,30 Euro), und einen doppelten Espresso für 2,80 Euro gegönnt. Meine Begleitung kam auf ein Glas Mineralwasser (0,2 Liter, 1,90 Euro) und 0,2 Liter des fruchtig-herben Rotweins Demestica (3,90 Euro).
Der Service
Einfach prima, oder anders ausgedrückt: Sehr freundlich und zuvorkommend, ohne etwa dabei nervig zu sein.
Die Rechnung
58,70 Euro stehen am Ende auf der Rechnung. Dafür haben wir gut und für unsere Verhältnisse verdammt viel gegessen. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Zur Rechnung gib es einen roten Ouzo aufs Haus. Dabei handelt es sich um eine Mixtur aus verschiedenen Fruchtsäften, Wein und Ouzo. Der Alkoholgehalt hält sich in Grenzen, behauptet der Chef. © Storks
Kinderfreundlichkeit
Gibt es eigentlich Griechen, die keine Kinder mögen? Im Akropolis sind sie jedenfalls gerne willkommen. Weil das so ist, gibt es auch eine Karte „Für unsere kleinen Gäste“. Die Gerichte kosten zwischen 6,20 Euro und 8,50 Euro.
Barrierefreiheit
Das Restaurant liegt ebenerdig. Es sollte für Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, kein Problem sein, das Akropolis zu besuchen. Es sei denn, sie müssten zur Toilette. Die ist nur über eine, wenn auch großzügig gestaltete Treppe, eine Etage tiefer zu erreichen.
Erreichbarkeit
Bushalte-Stellen befinden sich in der näheren Umgebung. Wer mit dem Auto anreist, kann auf dem in unmittelbarer Nähe liegenden Pfarrer-Bremer-Platz parken. Das ist jedoch erst ab 19 Uhr, wie Akropolis-Chef Ali Karakaya sagt, kostenfrei.
Was das Netz sagt
Die breite Mehrheit vergibt für Essen, Service usw. 4,5 von 5 Sternen.
Alle Infos
„Griechische Spezialitäten Restaurant Akropolis“, Inhaber Ali Karakaya.
Adresse: Am Christinentor 3, 44532 Lünen.
Öffnungszeiten:
Sonntags bis donnerstags 11.30 Uhr bis 14 Uhr und 17 Uhr bis 22 Uhr, freitags und samstags 11.30 Uhr bis 14 Uhr und 17 Uhr bis 22.30 Uhr.
Dienstag ist Ruhetag.
Telefon: (02306) 21696
Auf der Website des Restaurants finden Sie weitere Fotos und natürlich die Speisekarte.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
