Üppige Blumenrabatten, Kunstwerke oder städtische Besonderheiten: Kreisverkehre in anderen Städten sind oft kreativ gestaltete Orte. In Lünen ist das nicht der Fall. Ein Vorstoß der Ortsgruppe der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Brambauer bringt das Gestaltungsthema erneut in die politische Diskussion. Die Mitglieder wünschen sich auf der Mittelinsel unweit der ehemaligen Zeche Achenbach und dem heutigen Technologiezentrum mit dem Colani-Ufo eine Installation.
Sie soll gleichsam auf das Erbe des Bergbaus hinweisen, das den Ortsteil Brambauer geprägt hat, wie auch auf den Wandel. Eine Installation, beispielsweise die Silhouette der ehemaligen Schachtanlage Achenbach, könnte das Bewusstsein für die Geschichte fördern und die Identifikation der Brambauer Bürger mit ihrer Heimat stärken, erläutert die IG BCE in ihrem Antrag.
Den hatte der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung am Mittwoch (9.4.) auf dem Tisch. Andreas Dahlke (GFL) sprach von einer „Endlosschleife“. Denn in puncto Gestaltung der Kreisverkehre sei die Verwaltung bereits aufgefordert worden, einen Aufschlag zu machen. Damals ging es um die Fläche an der Cappenberger/Wehrenboldstraße. Landschaftsgärtner hatten sich beworben, das Rondell zu bepflanzen und zu pflegen, wie Rüdiger Billeb (SPD) erklärte: „Wir verschenken Potenzial an der Stelle.“

Bei Aufprall nachgeben
Das scheint die Stadt inzwischen auch so zu sehen. „Grundsätzlich spricht nichts gegen eine gestalterische Aufwertung des Kreisverkehrs Brambauer“, heißt es in ihrer Stellungnahme. „Ich freue mich, dass die Verwaltung sich dem Thema öffnet“, lobt Billeb. Aus seiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings weist die Stadt auf sicherheitsrelevante Anforderungen hin. Danach dürften Einbauten nicht „unendlich“ starr sein und müssten bei einem Aufprall nachgeben können. Zudem dürfe eine Beleuchtung Verkehrsteilnehmer nicht blenden.
Klaus Bernemann (CDU) hatte bereits zu Beginn der Sitzung erklärt, er sähe das Thema eher im Kulturausschuss. Auch Rüdiger Billeb merkte an, dass das Gremium für den sicherheitstechnischen, aber nicht für den gestalterischen Aspekt zuständig sei. Klaus Rausch (FDP) unterstützt den Vorschlag aus Brambauer und kann sich eine Bürgeraktion zur Frage der Gestaltung vorstellen.
Die IG BCE hatte vorgeschlagen, zur Finanzierung Förderprogramme zu prüfen. Sollte das nicht klappen, könne auch die Seilscheibe vom Brambauer Verkehrshof umgesetzt werden. Vorher müsse sie aber gereinigt und aufgewertet werden. Letztlich hat sich der Ausschuss grundsätzlich für die Gestaltung des Kreisverkehrs ausgesprochen. Allerdings soll sich der Kulturausschuss weiter damit beschäftigen.