Es plätschert munter vor sich hin. Nach der Winterpause werden die Lüner Wasserspiele am Tobiaspark, vor dem Rathaus und im Lippepark
wieder zu beliebten Orten, um auf den Bänken in der Frühlingssonne zu sitzen. Viele genießen die Wasserspiele in der Stadt. In diesem Jahr kann zum Saisonstart von Genuss allerdings keine Rede sein: Bauzäune sperren die Brunnenanlagen ab. Sie halten die Lünerinnen und Lüner fern. Der Grund: Das Wasser ist bedenklich.
Keime haben sich in den Systemen breit gemacht. Jeweils zu Saisonbeginn lässt die Stadt die Lüner Brunnenanlagen reinigen und spülen. Dabei nimmt ein unabhängiges Hygiene-Institut auch Wasserproben. Wie Daniel Claeßen, Pressesprecher der Stadt Lünen, auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, habe eine Hygieneuntersuchung „leider wieder eine hohe Keimbelastung ergeben“. Das gelte aber nicht für die Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet. Sie weisen laut Claeßen keine Auffälligkeiten auf.

Erneute Hygiene-Prüfung
Anders die Wasserspiele. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits in der Vergangenheit hatte die Stadt am Spielplatz Tobiaspark und am Rathausbrunnen Probleme mit der Wasserqualität, die bei turnusmäßigen Untersuchungen aufgefallen sind. Damals war es durch längeren Stillstand während der Coronapause im Innern des Pumpensystems zu einer Ansammlung gesundheitsgefährdender Keime gekommen. Weil sie sich hartnäckig hielten, musste mehrfach desinfiziert werden.
Das ist auch jetzt wieder der Fall. Der Desinfektionsprozess werde zwei Tage dauern, danach finde erneute eine Hygiene-Prüfung statt, berichtet Claeßen. Um welche Keime es sich genau handelt, konnte der Pressesprecher nicht sagen. Der zuständige Kollege der Verwaltung sei nächste Woche wieder da. Er hat das entsprechende Gutachten.
Von daher ist auch nicht klar, wie lange die Sperrung der Brunnenanlagen noch dauern wird und warum die Keime immer wieder zu Problemen führen. Denn nur einwandfreies Wasser darf in den Systemen zirkulieren.
Windelproblem in Vergangenheit

In der Vergangenheit war es am Tobiaspark über den Winter durch Stäube, Laub oder Vogelkot zu einer Keimbildung in den Restwasserbeständen der Anlage gekommen. Allerdings hatten sich damals auch Anwohner beschwert, weil Eltern ihre Kinder dort wickeln und den Po unter dem Springbrunnen abwaschen. Das ist problematisch. Denn in die Anlage fließt kein zulaufendes Frischwasser. Das Spielplatzwasser wird in einem geschlossenen Kreislauf aus einem Tank im Boden immer wieder hochgepumpt. Damals war vorsichtshalber ein Sicherheitsdienst beauftragt worden, der darüber informiert hat.