Blick auf die Ergebnisse der Bürgerentscheide Hunderte Briefwahlstimmen wurden nicht abgegeben

Ergebnisse der Bürgerentscheide: Hunderte Briefwahlstimmen nicht abgegeben
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Insgesamt 65.483 Lünerinnen und Lüner waren am Sonntag (11.12.) aufgerufen, an den Bürgerentscheiden zur Aufhebung der Bebauungspläne „Klöters Feld“ und „Derner Straße“ teilzunehmen. Weil allerdings zu wenige Wahlberechtigte diesem Aufruf gefolgt waren, scheiterte die Bürgerinitiative mit ihrem Vorhaben, die beiden Gewerbegebiete im Lüner Süden zu verhindern. Ein Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Wahlbezirken liefert interessante Einblicke.

9823 Ja-Stimmen wären für einen erfolgreichen Bürgerentscheid notwendig gewesen, am Ende stimmten allerdings jeweils nur insgesamt etwa 10.300 Lünerinnen und Lüner in den 16 Lokalen und per Briefwahl ab. Bei den tatsächlich abgegebenen Stimmen hätten somit über 95 Prozent mit Ja stimmen müssen, um das Quorum zu erreichen. Dieser Wert wurde in keinem der Abstimmungsbezirke erzielt.

Hätten die Wählenden allerdings so abgestimmt, wie die in unmittelbarer Nähe zu den betroffenen Gebieten wohnenden Menschen, hätte es – rein rechnerisch – noch knapp werden können: In Lünen-Süd, Horstmar und Niederaden lag die Zustimmung für den Erhalt der Naturflächen bei jeweils über 90 Prozent.

Auch die Wahlbeteiligung war in diesen Gebieten besonders hoch. In Horstmar / Niederaden gab fast jeder fünfte Wahlberechtigte seine Stimme ab. Dagegen machten im Bezirk Brambauer II mit 4,5 Prozent anteilig die wenigsten Wahlberechtigten ihre Kreuze. Allerdings waren die, die sich in Brambauer an der Wahl beteiligten, zu über 90 Prozent für einen Erhalt der Flächen Klöters Feld und Derner Straße.

Am wenigsten Zustimmung erfuhr das Anliegen der Bürgerinitiative in Wethmar / Nordlünen. Dort sprachen sich über 30 Prozent für die Entwicklung beider Gewerbegebiete aus.

845 Briefwahlstimmen fehlen

Obwohl die Hoffnung der Initiatoren des Bürgerentscheids auch auf der Briefwahl lagen, zeigt sich, dass die Quote der Ja-Stimmen per Brief-Wahl zum Teil unter den Werten der zugehörigen Wahllokale lag. In Brambauer war die Differenz besonders groß: Dort stimmten mit etwa 80 Prozent über 10 Prozent weniger mit Ja als in den Abstimmungsräumen.

Besonders ärgerlich für die Bürgerinitiative: 845 Wahlberechtigte hatten zwar Briefwahl beantragt, ihre Stimme dann aber nicht abgegeben – auch nicht in den Wahllokalen. Bei etwa 1200 Ja-Stimmen, die der Bürgerinitiative am Ende fehlten, eine sicher nicht zu vernachlässigende Zahl.