Holocaust-Mahnmal in Lünen beschmiert Staatsschutz wird eingeschaltet

Holocaust-Mahnmal beschmiert: Staatsschutz wird eingeschaltet
Lesezeit

Das Holocaust-Mahnmal in Lünen erinnert an die Millionen von jüdischen Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus systematisch verfolgt und ermordet wurden. Diese Gedenkstätte erfüllt nicht nur die Funktion eines Ortes des Erinnerns an die unzähligen Opfer, sondern fungiert auch als eindringliche Mahnung an die heutigen und zukünftigen Generationen.

Nun jedoch wurde die Gedenkstätte von bislang unbekannten Tätern mit gelber Farbe beschmiert. Diese Schmierereien zeigen einen Davidstern sowie die Worte „No Israel“, was auf Deutsch „Kein Israel“ bedeutet. Darauf aufmerksam wurde die Redaktion am Mittwoch (26.3.). Auf Nachfrage bei der zuständigen Polizeibehörde in Dortmund wurde bestätigt, dass die Schmierereien bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt waren.

„Wir werden im Laufe des Tages einen Streifenwagen dorthin schicken“, erklärte Joshua Pollmeier, ein Sprecher der Polizei Dortmund, ebenfalls am Mittwoch (26. 3.). „Die Kollegen werden dann eine entsprechende Anzeige aufnehmen.“ Darüber hinaus würde auch der Staatsschutz eingeschaltet werden, was als das übliche Vorgehen in solchen Fällen gilt.

Nicht der erste Vorfall

Doch es ist nicht der erste Vorfall, bei dem das Mahnmal an der Lippebrücke zum Ziel von politischen und religiös motivierten Anfeindungen geworden ist. Bereits vor wenigen Monaten, im November des vergangenen Jahres, wurde die Gedenkstätte mehrfach mit rechtsgerichteten Stickern beklebt.

Anfang November 2024 wurde das Mahnmal mit einem Aufkleber, der sich gegen linke politische Positionen richtete, verunstaltet. Nur wenige Tage später, am Tag der Gedenkfeierlichkeiten zur Pogromnacht, wurde es erneut mit Aufklebern versehen, die rechtes Gedankengut enthielten und eine klare Botschaft der Intoleranz übermittelten. Auch in diesen Fällen wurde der Staatsschutz eingeschaltet.

Bereits im November 2024 wurde das Mahnmal mit rechten Stickern beklebt.
Bereits im November 2024 wurde das Mahnmal mit rechten Stickern beklebt. © Antifa Lünen (Archiv)

Anstieg von Straftaten

Im Jahr 2023 verzeichneten die Sicherheitsbehörden in Nordrhein-Westfalen einen Anstieg von 65 Prozent bei antisemitischen Straftaten. Laut einer Pressemitteilung ist dieser Anstieg auf die hohe Zahl antisemitischer Taten zurückzuführen, die nach den Terroranschlägen auf den Staat Israel verübt wurden.

Auch in Lünen verzeichneten die Behörden zwischen Oktober 2023 und April 2024 insgesamt vier antisemitische Vorfälle.