Das Feuer, das am Montagvormittag (19. Februar) auf dem Werksgelände von Remondis an der Brunnenstraße in Lünen ausgebrochen ist, hat einen Schaden in Höhe eines mittleren sechsstelligen Betrags verursacht. Das hat eine erste Sichtung ergeben, erklärt Remondis-Sprecher Michael Schneider auf Anfrage der Redaktion. Eine genaue Summe konnte er am Mittwochmittag noch nicht nennen.

Halle noch nicht nutzbar
Währenddessen konnte aber die Ursache des Feuers gefunden werden. Wie schon kurz nach dem Feuer vermutet, hat sich ein defekter Lithium-Ionen-Akku in einem Elektrogerät erhitzt und „dann eine Kaskade von Brandreaktionen in weiteren Akkus der ebenfalls im Stapel liegenden Kleingeräte ausgelöst“, erklärt Remondis-Sprecher Michael Schneider. Daraufhin stand die Kleingerätehalle in Vollbrand, die Werksfeuerwehr rückte aus, und auch die Lüner Feuerwehr wurde zu Hilfe gerufen. Binnen weniger Minuten konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. Gut eine Stunde nach der Brandmeldung durch Infrarotkameras war der Einsatz schon wieder beendet.
Die betroffene Kleingerätehalle kann derzeit nicht genutzt werden, ein Statiker muss zuerst prüfen, ob durch das Feuer die Struktur des Gebäudes in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Der Statiker konnte noch nicht in der Halle arbeiten, da die Begutachtung der Dachkonstruktion per Hubwagen erfolgen muss. Dazu müssen das Brandgut und die Löschmittelreste zunächst vollständig beseitigt sein, um die Befahrung der Halle zu ermöglichen“, erklärt der Remondis-Sprecher.
Besseres Bewusstsein
Durch das schnelle Eingreifen der Werksfeuerwehr und der Feuerwehr Lünen konnte verhindert werden, dass sich der Brand auch auf andere operative Anlagen und Gebäude auf dem Remondis-Gelände ausweitet, so Schneider. Der Betrieb auf dem Remondis-Werksgelände laufe derzeit wie gewohnt weiter. „Lediglich die neu eintreffenden Kleingeräte müssen in einer anderen Halle zwischengelagert werden“, sagt Michael Schneider.
Immer wieder komme es laut dem Remondis-Sprecher branchenweit zu Bränden, weil Lithium-Ionen-Akkus Feuer fangen. Das verursache teils Schäden in Millionen-Höhe. Um dies in Zukunft zu verhindern, sei ein anderes Bewusstsein bei den Verbrauchern, die ihre Elektrogeräte entsorgen, nötig. Ebenso müsse die Politik handeln. Es seien zwingend neue Vorschriften zum Recycling nötig, Hersteller müssen sich verpflichten, ihre Geräte so zu gestalten, dass die Akkus und Batterien problemlos entfernt werden können, erklärt Michael Schneider. So sei ein Separieren und die Verwertung möglich. „Zum anderen muss endlich ein Pfandsystem für Li-Akkus eingeführt werden. Erst wenn die kleinen, mittleren und großen Stromspeicher einen Gegenwert für die Verbrauchenden bekommen, werden sie auch sachgerecht ins Recycling gegeben.“
Nach Abriss - Neubauten an Kreisstraße in Lünen geplant: Projekt nimmt letzte Hürde
37-Jähriger beleidigt Lüner Polizeibeamte massiv: Einsatz nach Rosenkrieg
Aldi an Mengeder Straße in Brambauer will erweitern: Ausschuss schafft Voraussetzung