Bakterien in drei Wasserspielen in Lünen Keime deuten auf fäkale Verunreinigung hin

Bakterien in Wasserspielen: Keime deuten auf fäkale Verunreinigung hin
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Es gibt noch keine Entwarnung für die umzäunten Wasserspielanlagen am Tobiaspark, am Rathaus und im Lippepark in Lünen. Dort, wo die Bürgerinnen und Bürger in der Frühlingssonne gerne das Plätschern des Wassers genießen, droht seit Tagen Gefahr. Bedenkliche Keime haben sich in den Brunnensystemen eingenistet. Die Anlagen müssen desinfiziert werden und sind abgesperrt. Weil das Hygieneinstitut nicht genügend Kapazitäten hat, können neue Wasserproben erst wieder am 8. Mai entnommen werden. Danach kann eingeschätzt werden, ob die Desinfektion erfolgreich war. Bis dahin bleiben die Zäune auf jeden Fall bestehen.

Wie die Pressestelle der Stadt Lünen auf Anfrage der Redaktion mitteilt, handelt es sich bei den festgestellten Keimen um coliforme Bakterien und Enterokokken. Am Wasserspielplatz Tobiaspark wurden zudem Escherichia-Coli-Bakterien festgestellt, am Wasserspielplatz Lippepark neben Escherichia-Coli-Bakterien auch Pseudomonas aeruginosa.

Die Ursache für vermehrte coliforme Keime kann fäkalen Ursprungs sein, die Bakterien kommen aber auch natürlich in der Umwelt vor. Durch den Eintrag von Stäuben, Laub oder Vogelkot können sie sich über die Wintermonate in den Wasseranlagen bilden. Allerdings haben Anwohner am Tobiaspark in der Vergangenheit auch beobachtet, dass Mütter ihren kleinen Kindern dort den Po gewaschen haben. Weil hier kein Frischwasser zufließt, sondern das Wasser in einem geschlossenen System immer wieder hochgepumpt wird, ist das problematisch.

Zäune um Anlage am Tobiaspark
Am Wasserspielplatz Tobiaspark ist wegen der Keimbelastung die Anlage gesperrt. Aber auch das Trampolin kann zurzeit nicht genutzt werden. © DIttmann

Desinfektion künftig im Herbst

Seitens der Stadt Lünen heißt es dazu: „Mit einer Keimbelastung ist bei allen Anlagen immer zu rechnen. Vor allem durch die lange Winterpause, in der die Anlage immer eine Restfeuchte aufweisen wird, wird gerade in einem Umlaufsystem eine Keimbildung begünstigt.“ Die Stadt will künftig ihre Strategie ändern. Bisher sind die Anlagen zu Saisonbeginn im Frühjahr gereinigt worden. „Wegen der immer wieder zu verzeichnenden Verkeimung werden wir die Reinigung und Desinfektion künftig zum Schluss der Betriebszeit im Herbst beauftragen“, teilt die Pressestelle mit.

Ein Desinfektionsprozess dauert etwa zwei Tage. Danach findet eine erneute Hygiene-Prüfung statt. Eine gute Nachricht gibt es in dem Zusammenhang jedoch: Die Trinkwasserbrunnen sind frei von einer Keimbelastung und weisen keine Auffälligkeiten auf, betont die Stadt Lünen.