Die Hochwasserlage hält auch am Mittwoch (27. Dezember) an. Bäche und Flüsse führen Hochwasser und es gelten verschiedene Warnstufen. Doch was bedeuten diese Stufen eigentlich und welche Folgen haben sie für die Bevölkerung? Ein Überblick.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) teilt in drei so genannte Informationsstufen ein.
- Bei Informationsstufe 1 gilt: eine eventuelle Ausuferung des Gewässers, land- und forstwirtschaftliche Flächen können überflutet werden; leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen sind möglich.
- Bei Informationsstufe 2 gilt: Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Keller; Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen und/oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr (Feuerwehr, Katastrophenschutz) möglich.
- Bei Informationsstufe 3 gilt: Bebaute Gebiete in größerem Umfang können überflutet werden; Einsatz der Wasser- oder Dammwehr (Feuerwehr, Katastrophenschutz) in großem Umfang möglich.
Für die Lippe gilt an den Messpunkten Schermbeck, Haltern am See, Olfen und Kesseler (Lippetal) Stufe 2. Mit Stand von Mittwochmittag gilt an vier Orten in NRW Informationsstufe 3. Alle Punkte sind im äußersten Osten des Bundeslandes und ziehen sich an der Weser entlang.
Warnstufen des Lippeverbands
Auch beim Lippeverband gibt es Warnstufen: Der Verband teilt in Warnstufe 1 und Warnstufe 2 ein. Die Aufteilung ist aber mehr für interne Abläufe und hat für die Bevölkerung keine Konsequenzen.
Bei Warnstufe 1 gilt die Rufbereitschaft für die Mitarbeitenden. Werden Schwellenwerte überschritten, gehen Warnmeldungen via SMS oder E-Mail automatisch an die zuständigen Betriebsmannschaften und Entscheidungsträger.

Bei Warnstufe 2 befinden sich die Beschäftigten aktiv im Hochwassereinsatz. Die Mitarbeitenden überprüfen Gewässer und schauen, ob alles richtig abfließt. „Wir schauen, ob Unrat oder Äste in den Gewässern liegen und entfernen diese dann. Außerdem kontrollieren wir die Deiche“, erklärt Ilias Abawi, Pressesprecher des Lippeverbands.
Darüber hinaus sind Meteorologen im Dienst, die Simulationen und Prognosen erstellen, wie sich die Lage mit Blick auf die Wetterankündigungen entwickeln könnte.
Eine Veränderung der Warnstufen erfolgt dann, wenn sich die Höhe des Pegels verändert. Zudem werden die Prognosen, was Niederschlag und Wetter im Allgemeinen betrifft, für die Stufen als Grundlage genommen.
In Lünen gilt für den Standort Graf-Adolf-Straße aktuell Warnstufe 2, für die Brücke an der Preußenstraße Warnstufe 1.
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