Der Hitzeplan kommt zu spät Lünen macht es sich bequem – niemand muss auf den Bund warten

Der Hitzeplan kommt zu spät: Lünen hat es verpasst, Vorreiter zu sein
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Der Hitzeplan kommt zu spät: Lünen hat es verpasst, Vorreiter zu sein

Der menschliche Körper reagiert auf Hitze mit der Produktion von Schweiß. So wird er gekühlt, die Schutzmaßnahmen greifen. Das funktioniert aber nur bis zu einem bestimmten Grad. Wird es zu heiß, kann es sein, dass der Mensch kollabiert. So kann es auch ganzen Gesellschaften gehen. Wenn der Schutz nicht reicht, sterben viele. Das RKI schätzt die Zahl der Hitzetoten in Deutschland im vergangenen Jahr auf 4500.

Deshalb soll nun ein bundesweiter Hitzeplan erstellt werden – endlich. Als Vorbild für einen Hitzeplan gilt gerade Frankreich. Nach über 10.000 Hitzetoten im Jahr 2003 tat sich im Nachbarland etwas. 20 Jahre später kommt Deutschland auch Mal auf den Trichter. Hier starben 2003 übrigens auch über 7000 Menschen an der Hitze.

Das ist inzwischen lange her. Jedes Jahr gab es seitdem Hitzetote. Einige Kommunen reagierten mit Hitzeplänen, andere – wie Lünen – nicht. Auch wenn es hier einzelne gute Ansätze wie Prävention durch das Verbot von Schottergärten oder mehr Bäume für mehr Schatten gibt, eine übergeordnete Idee für den Ernstfall fehlt. Ein Hitzeplan kann etwa regeln, dass es sichere kühle Räume gibt und wann Wasser an besonders gefährdete Gruppe verteilt wird.

Klar, es ist die Aufgabe einer Verwaltung abzuwägen, wie sie Personal und Finanzen verteilt. Jetzt auf den Bund zu warten, ist aber bequem. Man hätte Vorreiter werden können.