Historische Bilder vom Rathaus in Lünen Vor 65 Jahren von Willy Brandt eingeweiht

Historische Bilder vom Rathaus: Vor 65 Jahren von Willy Brandt eingeweiht
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In diesem Jahr wird das Rathaus in Lünen 65 Jahre alt und käme damit ins Rentenalter. Doch an Ruhestand kann das politische Verwaltungszentrum der Stadt bestimmt nicht denken. Ganz im Gegenteil, denn durch viele Modernisierungseingriffe wurde es zeitgemäß gehalten. Vor über 70 Jahren, im Jahr 1954, wurde der Bau des Rathauses ausgeschrieben. 80 Architekten machten sich an die Arbeit, einen Entwurf zu liefern.

Werner Rausch und Siegfried Stein legten das vor, was den Lüner Stadtvätern am besten gefiel: ein Hochhaus mit 14 Etagen und einer Höhe von 54 Metern. 1960 war es fertig. Mit diesem Neubau wollte Lünen unter der Regie von Oberstadtdirektor Adalbert Kaukas ein Zeichen setzen. Ein Symbol für den Aufschwung in das neue, moderne Lünen, der sich zwischen Ende der 1950er bis Anfang der 1970er Jahre vollzogen hatte.

Einen Teil der Altstadt geopfert

Für das Rathaus hatte man einen Teil der Altstadt geopfert, die sich um den neuen Markt befand. Gebaut wurde dort, wo Jahrzehnte zuvor noch die Seseke durch die Wiesen floss. Aber nicht nur das Rathaus wurde an diesen Ort gesetzt. Begonnen hatten die Bauarbeiten 1954 mit dem Bau des Hallenbades an der Dortmunder Straße. 1956 ging es weiter mit dem Mädchengymnasium von Hans Scharoun, in das 1962 die ersten Schülerinnen einzogen. 1956 begann auch der Bau des Heinz-Hilpert Theaters, das 1958 fertiggestellt wurde. Und 1960 kam dann eben das Lüner Rathaus.

Zur Einweihung des neuen Rathauses am 5. Oktober 1960 kam der damalige Bürgermeister von Berlin und spätere deutsche Bundeskanzler Willy Brandt. Er wurde empfangen von Oberstadtdirektor Adalbert Kaukas sowie Oberbürgermeister Adolf Stock und stürmisch begrüßt von den Lüner Bürgern. Bevor aber das Rathaus am Marktplatz eingeweiht wurde, war der Standort über 600 Jahre lang am alten Markt in der Lange Straße vor der Stadtkirche. Mehrfach umgebaut war es am Ende nicht mehr geeignet, den Übergang der alten Ackerbürgerstadt in eine moderne Industriestadt zu bewältigen.