
Der legendäre VW Käfer 1200 des Oberschlesiers und heutigen Lüners Johannes Pazurek ist auch 48 Jahre nach der Auslieferung im fernen Mexiko noch ein echter Blickfang. © Michael Blandowski
Hingucker auf der Straße: Lüner fährt mit fast 50 Jahre altem VW-Käfer
Oldtimer
Vor 48 Jahren wurde in Mexiko ein grüner VW Käfer produziert. Seit 1982 ist er im Besitz von Oldtimerfan Johannes Pazurek. Der Lüner lässt sein Auto aber nur zu besonderen Anlässen auf die Straße.
Er läuft und läuft und läuft. Der VW Käfer, der 1974 im mexikanischen Pueblo wurde, ist heute nicht nur ein echtes Liebhaberstück von Oldtimerfan Johannes Pazurek. Auch auf den Straßen Lünens sorgt der dunkelgrüne Wagen für regen Blickfang. Vor 40 Jahren hat sich der Lüner das Auto bereits gekauft, gefunden auf der Automarktseite der Ruhr Nachrichten.
„Der Wagen war damals ziemlich heruntergekommen. Aber mit Hilfe eines Freundes habe ich das Fahrzeug wieder aufgepäppelt“, erklärt Pazurek. Den Unterboden musste erneuert, neue Sitze eingebaut und bei der grünen Lackfarbe ein wenig nachgebessert werden. Der Lüner betont, dass die Umbauten „keine halben Sachen“ gewesen sind, sondern alles nach Vorlage von Volkswagen rekonstruiert worden ist. Mittlerweile strahlt der Käfer wieder in vollem Glanz.
Innenausstattung kaum zu vergleichen mit heutigem Standard
Bei einem Blick in das Innere des Fahrzeuges geht es zurück in eine alte, längst vergessene Autozeit. Klimaanlage, Tempomat, Leichtmetallfelgen, Zentralverriegelung, CD oder ein USB-Port für den Empfang von Musik und elektrische Fensterheber - alles Fehlanzeige.

Im Innenbereich des VW Käfer 1200 ist die Zeit quasi stehengeblieben. © Michael Blandowski
Stattdessen gibt es nur ein kleines Radio mit Kassettenfach, manuelle Fensterheber, Kunststoffpolster vorne und hinten, eine Viergangschaltung und links- und rechtsseitig geteilte Seitenscheiben für frische Luft. Die Servolenkung sucht man hingegen vergeblich.

Der Motor ist nicht wie üblich im Vorderbereich eingebaut, sondern im Kofferraum. © Michael Blandowski
Anders als bei heutigen Fahrzeugen befindet sich der Kofferraum vorne mit Platz für wenige, aber nützliche Utensilien sowie Chromstoßstangen und der im Käfer eingebaute Boxermotor mit Doppelvergaser hinten. Mit einer 1,2 Liter-Maschine schafft der Oldtimer lediglich 34 PS. Als Luxuriös durfte die einteilige Heckscheibe bezeichnet werden, denn das Vorgängermodell verfügte lediglich über zwei kleine getrennte Fensterscheiben.
Alter VW Käfer wird meist für besondere Fahrten genutzt
Der VW Käfer mit dem Oldtimerkennzeichen „H“ für Historie nutzt Johannes Pazurek aber nicht täglich für Fahrten durch Lünen und Umgebung. „Meinen Wagen hole ich nur bei schönem Wetter aus der Garage. An Sonntagen oder zu besonderen Anlässen. Ansonsten fahre ich ein anderes Auto“, erklärt der ursprünglich aus Oberschlesien (Kreis Oppeln) stammende Rentner.

Wo bei heutigen Autos der Motor verbaut ist, sind im VW Käfer ein Ersatzreifen und andere Kleinteile verstaut. © Michael Blandowski
Wenn Treffen mit anderen Besitzern von alten Autos anstehen, holt er seinen grünen Flitzer ebenfalls raus. So geschehen bei der Oldtimerpräsentation am vergangenen Samstag (13. August) auf dem Gelände von Marianne und Bernhard Strauch. Dabei konnte Johannes Pazurek auch das Nordlüner Ehepaar von der Schönheit und Unverwechselbarkeit seines VW Käfers überzeugen. „Das Auto ist wirklich super. Ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Ich denke, da wird bald mal eine Probefahrt möglich sein“, so Marianne Strauch.
Als Brambauer Junge bin ich immer auf der Suche nach interessanten und neuen Geschichten.
