Strahlende Kindergesichter nach der Fahrt im Schwanen-Karussell, den Atem anhaltende Menschen in 25 Metern Höhe und Familienväter, die sich an dem einen oder anderen Kaltgetränk erfreuten: Die Himmelfahrtskirmes in Lünen hatte
für jeden was zu bieten - und genau diese Vielfalt machte sich auch in den Besucherzahlen bemerkbar.
„Wir sind sehr zufrieden mit der Anzahl der Besucher. Gerade der Donnerstag und der Freitag als Familientag wurden sehr gut angenommen“, sagte Dennis Degenhardt vom Kulturbüro der Stadt Lünen. Und Patrick Arens, Vizepräsident des Bundesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute, ergänzte: „Die Kirmes ist wieder in. Einige haben diese Art von Festen schon abgeschrieben. Aber wir haben gezeigt, dass wir eine Veranstaltung für die ganze Familie sind - ein echtes Volksfest.“

Rudi Isken, Schausteller und Betreiber des Autoscooters, sprach davon, dass die Menschen auf der Kirmes eine Zeitlang ihre Sorgen vergessen können. „Für ein paar Stunden können sie ein kleines Stück vom Glück genießen.“
Und was machen die Preise für Pommes, Karussell und Co. - kann sich eine Familie einen solchen Ausflug überhaupt leisten? Die Schaustellen hätten eine große Verantwortung gegenüber den Menschen, familienfreundliche Preise festzulegen, sagt Arens.
Isken fügt an: „Wir haben seit Jahren unsere Preise nur minimal erhöht. Für uns geht es um die Quantität der Besucher. Wir wollen die Masse erreichen und nicht den Zustand erleben, dass der Familienvater nach zehn Minuten eine ‚leere Kasse‘ meldet.“

In den Abendstunden der vier Tage strömten vor allem Jugendliche auf das Volksfest - und damit auch so mancher, der gern provozierte, wie Besucher der Redaktion meldeten. Die Polizei musste jedoch nicht eingreifen. „Es gab einige kleinere Zwischenfälle - aber nicht mehr als in den vergangenen Jahren. Das Ordnungsamt und ein zusätzlicher Sicherheitsdienst in den Abendstunden haben gut zusammengearbeitet“, bilanzierte Degenhardt von der Stadt Lünen und sprach von einer „friedlichen Kirmes“.
Arens betont, dass es vor allem um die „Präsenz“ ginge und darum eine mögliche Auseinandersetzung im Keim zu ersticken.

Bei den Besuchern kamen vor allem die neuen Fahrgeschäfte „Fighter“ und „High Impress“ gut an - häufig bildeten sich Schlangen. Ob die beiden Attraktionen auch im kommenden Jahr aufgebaut werden, ist derzeit noch unklar. „Wir bemühen uns immer um ein vielfältiges Angebot. Details können wir aber noch nicht vermelden“, sagten Isken und Degenhardt.