Vom 11. bis 13. August verwandelt sich der Preußenhafen in Lünen wieder in eine große Eventlocation. An den drei Tagen gibt es auf der Festmeile viel Live-Musik, Getränke und Leckereien. Im Wasser schippern dann auch einige Boote und Jachten von Privatpersonen. Und der alte Mohrkran erinnert noch an die Zeit, als Kohle vor Ort eine große Rolle spielte. Einst war der Hafen am Datteln-Hamm-Kanal ein Umschlagplatz der Zechen Preußen im Lüner Stadtteil Horstmar und Gneisenau in Dortmund-Derne. Eröffnet wurde er 1925 von der Harpener Bergbau AG, elf Jahre zuvor hatte man den Bau des Kanals fertig gestellt.

Riesige Kohleberge, Frachtschiffe, die im Hafen vor Anker lagen, und Kräne, die Güter hin und her transportierten prägten diesen Ort im Lüner Süden. Doch lange währte dieses Bild nicht. Die beiden Zechen, für die der Industriehafen gebaut wurde, hatten ihre Hochzeiten schon hinter sich. Ein Jahr nach der Eröffnung war 1926 Schicht im Schacht auf Preußen I. In Preußen II in Horstmar stand der Förderturm ab 1929 für immer still.
Doch ganz nutzlos war der Preußenhaft Anfang der 30er-Jahre trotzdem nicht. Denn andere Zechen produzierten weiter, wie Gneisenau in Derne. Ein Zug brachte die Kohlen aus den Gruben bis nach Lünen-Süd. Um 1952 sollen es 2000 Tonnen täglich gewesen sein.
Kein Nutzen mehr in den 80ern
Zehn Jahre später, im Jahr 1962, kam die Idee auf, den Hafen auszubauen. Doch die Anwohner im Lüner Süden protestieren gegen das Vorhaben. Im gleichen Jahr wurde der Mohrkran als sogenannter „Vollportal-Wippdrehkran“ gebaut. Er ist bis heute erhalten geblieben und thront als Wahrzeichen über dem Hafen. Seinen Namen hat er von seinen Erbauern, der Maschinenfabrik Mohr & Federhoff aus Mannheim. Der geplante Hafen-Ausbau wurde nach Protesten verhindert.
In den 80er-Jahren schlossen dann auch die umliegenden Zechen nach und nach. Der Preußenhafen hatte sein Nutzen verloren. Der ehemalige Weg der Zechenbahn ist umfunktioniert worden und kann heute als Rad- und Wanderweg genutzt werden. Im Mai 2005 legten die ersten schicken Jachten im neuen Lüner Wasserwanderrastplatz am Preußenhafen an.
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