Judith Roderfeld, Sprecherin von Hagedorn, verrät, wie lange die Abbrucharbeiten noch laufen werden auf dem ehemaligen Steag-Gelände in Lünen. Gerade geht es dem Verwaltungsgebäude an den Kragen.

Judith Roderfeld, Sprecherin von Hagedorn, verrät, wie lange die Abbrucharbeiten noch laufen werden auf dem ehemaligen Steag-Gelände in Lünen. Gerade geht es dem Verwaltungsgebäude an den Kragen. © Goldstein/Hagedorn

Hagedorn-Sprecherin zum Steag-Gelände in Lünen: „So weit sind wir“

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Schornsteine und Kühlturm stehen schon lange nicht mehr. Jetzt geht es auf dem ehemaligen Steag-Gelände zwei anderen zentralen Gebäuden des einstigen Kraftwerks an den Kragen.

Lünen

, 18.06.2022, 09:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Schuttberge wachsen zwischen Moltkestraße und Brunnenstraße: die Reste der alten Bebauung auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände - abgerissen, sortiert und fein zerkleinert. Bald werden die Haufen noch größer sein. Denn gerade greifen die Abbruchbagger nach zwei zentralen Gebäuden - nahezu den letzten auf dem mehr als 70 Jahre alten Industrie-Areal.

Arbeit auf dem Grundstück und am Verhandlungstisch

Judith Roderfeld spricht nicht von Abbruch, sondern von Aufbereitung: „Momentan wird das Gelände weiterhin aufbereitet“, antwortet die Sprecherin der Gütersloher Unternehmensgruppe Hagedorn auf die Frage nach dem Stand der Dinge in Lünen-Lippholthausen. Oft fällt auch der Begriff „Revitalisierung“. Das Ziel der bundesweit tätigen Altlastensanierer ist es, „voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres“, wie Roderfeld sagt, eine Gewerbefläche zur Verfügung zu stellen, die bereit ist für Neuansiedlungen. Welcher Art sie sein werden, ist zu diesem Zeitpunkt noch offen trotz der aktuellen Aktivitäten auch am Verhandlungstisch.

Die Hagedorn-Gruppe wird das Abbruchmaterial des ehemaligen Steag-Kraftwerks in Lünen vor Ort recyceln.

Die Hagedorn-Gruppe wird das Abbruchmaterial des ehemaligen Steag-Kraftwerks in Lünen vor Ort recyceln. © GUENTHER GOLDSTEIN

Der südliche Teil der Fläche ist inzwischen in der Hand der Dietz AG, die den Standort vermarkten will. Gespräche würden dafür mit vielen geführt, hieß es. Namen von Unternehmen, denen es besonders ernst ist, nennt das Unternehmen noch nicht. Der nördliche Teil soll an die Wirtschaftsförderung des Kreises Unna gehen. Noch ist der Kaufvertrag nicht unterschrieben. Das sei aber nur eine Frage der Zeit, hatten beide Vertragspartner in spe - die WFG und Hagedorn - wissen lassen. „Manchmal liegt die Tücke im Detail“, so WFG-Vize Dr. Michael Dannebom.

Während die Verhandler hier wie da noch diskutieren, wie es auf der rund 40 Hektar großen Gesamtfläche weitergehen wird, machen die auf Industrieflächen spezialisierten Bauarbeiter von Hagedorn täglich Fortschritte. Alte Fundamente und Kellerverfüllungen sind inzwischen abgetragen. Dabei geht es aber nicht nur unterirdisch zur Sache, sondern auch weithin sichtbar bei den letzten noch aufstehenden Gebäuden.

180.000 Schutt und Schrott wurden bereits recycelt

„Aktuell läuft außerdem der Rückbau des Verwaltungsgebäudes“, betätigt Judith Roderfeld. Die Arbeiten am Gebäude seien bereits zur Hälfte abgeschlossen. In den nächsten drei Wochen werde es voraussichtlich komplett abgetragen sein. Gleiches gelte für die Waschkaue. Die Aufbauten werden dann nicht mehr stehen, aber ganz verschwunden sein werden sie nicht. Denn das Gros des Bauschutts bleibt vor Ort.

„Um Ressourcen zu schonen, Transporte zu minimieren und Entsorgungen zu reduzieren, bleibt der Bauschutt auf dem Gelände und wird direkt vor Ort wiederverwertet“, so Roderfeld. Um welche Mengen es sich da handelt, verdeutlicht eine Zahl: 180.000. So viele Tonnen Bauschutt und Schrott wurden im Laufe des Rückbaus bereits recycelt.

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