Grubenwasser-Pläne der RAG rufen GFL auf den Plan Sorge um Trinkwasserqualität und die Lippe

Grubenwasser-Pläne der RAG rufen GFL auf den Plan: Sorge um Wasserqualität
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Die Pläne der Essener Ruhrkohle AG (RAG), künftig wieder ungefiltertes Grubenwasser in die Lippe einzuleiten, stoßen in Werne und Bergkamen aus Sorge um die Trinkwasserqualität einerseits, und die Wasserqualität der Lippe andererseits, schon länger auf Widerstand. Ein solcher könnte sich nun auch in Lünen regen. Dahinter steckt die Wählergemeinschaft „Gemeinsam Für Lünen“ (GFL). Wie aus einem Antrag der GFL für die Ratssitzung am Donnerstag (16. Dezember) hervorgeht, will die Wählergemeinschaft folgende Fragen von der Verwaltung beantwortet wissen:

  • Hat das Unternehmen RAG AG die Stadt Lünen bereits über ihre Pläne informiert?
  • Welchen Sachstand hat die Fachverwaltung zu dem Thema?
  • Wie schätzt die Verwaltung die Risiken der RAG-Pläne a) für die Trinkwasser- und b) für die Wasserqualität der Lippe ein?
  • Was unternimmt die Stadtverwaltung zum Schutz von Trinkwasser- und Flussqualität beziehungsweise was beabsichtigt sie in naher Zukunft zu tun?

Kein Novum

Bei den RAG-Plänen handelt es sich derweil keineswegs um ein absolutes Novum. Denn über viele Jahre hatte die RAG nach Informationen unserer Redaktion sogar eine Genehmigung für die Einleitung von Grubenwasser in die Lippe. Und von der machte sie auch Gebrauch. Seit einiger Zeit lässt das ehemalige Bergbauunternehmen das schadstoffhaltige Wasser allerdings auf 600 Meter unter der Erdoberfläche ansteigen. Ein ebenfalls umstrittenes Prozedere, da manch einer Bergschäden fürchtet.

Von 2025 an soll nun das Grubenwasser wieder in den Fluss geleitet werden - mithilfe von Pumpen, die in einem riesigen Hebewerk über dem ehemaligen Schacht 2 der Zeche Haus Aden laufen. Noch existiert besagtes Hebewerk aber bloß auf dem Papier. Vor einigen Jahren hatte die RAG bereits verschiedene Filtermethoden vor Ort getestet. Keine davon brachte ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dennoch kündigte die RAG zuletzt an, die künftige Einleitung zunächst auch ohne PCB-Filteranlage zu starten.

In Bergkamen gab es bereits Demonstrationen gegen die Pläne der RAG.
In Bergkamen gab es bereits Demonstrationen gegen die Pläne der RAG. © Tatenhorst

Dass ein Filter installiert werden muss, um PCB und andere Schwermetalle aus dem Wasser herauszufischen, steht für Kritiker aus der Bürgerschaft und Teile der Politik in Werne und Bergkamen außer Frage. Kosten dürften dabei keine Rolle spielen, ist dort vielfach zu hören. Die RAG-Stiftung habe schließlich mehr als genug Geld zur Verfügung.

Laut Angaben des Bundesfinanzministeriums belief sich das Vermögen der Stiftung Ende 2021 auf über 21 Mrd. Euro. Im gleichen Jahr investierte die RAG 264 Millionen Euro in die Erfüllung der „Ewigkeitsaufgaben“. Dabei handelt es sich um Maßnahmen wie Grundwasserreinigung und Grubenwasserhaltung, die aufgrund der Folgen des Bergbaus erforderlich sind.

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