Für kommenden Montag (27. März) haben die Eisenbahner-Gewerkschaft EVG und Verdi einen Groß-Streik angekündigt. Fast der komplette ÖPNV kommt dadurch von 0 bis 24 Uhr in Nordrhein-Westfalen zum Erliegen. Das trifft auch Schülerinnen und Schüler in Lünen, die normalerweise mit dem Bus, der U-Bahn oder mit dem Zug zur Schule fahren. Zum Unterricht erscheinen, müssen sie am Montag trotzdem. Denn auch wenn gestreikt wird, gilt laut dem Kultusministerium die staatlich angeordnete Schulpflicht.
Keine alternativen Fahrtoptionen
Von der Stadt Lünen heißt es diesbezüglich: „Die Eltern sind dafür verantwortlich, dass ihre Kinder zur Schule gehen. Wenn es keine Fahrtmöglichkeit gibt, können Eltern, ähnlich wie bei Sturm oder anderen Wetterlagen, entscheiden, ob sie ihre Kinder zu Hause lassen. Die Stadt Lünen macht hier keine Vorgaben.“ Laut Pressesprecher Daniel Claeßen würden die Schulen in Lünen nach Aussagen einer Schulleitung kulant mit Fehlzeiten aufgrund des Streiks umgehen.
Zudem teilt die Verwaltung mit, dass man keine anderen Fahrmöglichkeiten für die betroffenen Schülerinnen und Schüler stellen wird. Hinzu kommt, dass die städtischen Schulen nicht auf digitalen Unterricht zurückgreifen. Der Grund: Man könne nicht wissen, wer am Montag erscheint und wer nicht, so die Stadt Lünen.
Keine Ausnahme für Arbeitnehmer
Auch Berufstätige sind von dem Streik stark betroffen. Generell gilt: Die Arbeitnehmenden tragen das Wegerisiko. Wenn Bus- und Bahnpersonal die Arbeit niederlegen, muss man also trotzdem pünktlich zum Job erscheinen. Wer auf das Taxi zurückgreifen will, darf keine Entschädigung erwarten. Denn in einem Streikfall greift die Mobilitätsgarantie in NRW nicht. Auch gibt es laut aktuellem Recht keinen Anspruch auf Homeoffice oder einen freien Tag.
Aus dem Klinikum Lünen-Werne heißt es auf Anfrage, dass nur wenige Mitarbeitende öffentliche Verkehrsmittel nutzen, um zur Arbeit zu kommen. „Daher erwarten wir aufgrund des Streiks keine umfassenden Einschränkungen. Untersuchungen sowie OP´s finden planmäßig statt“, erklärt Krankenhaussprecherin Paula Klein. Wer doch auf den ÖPNV angewiesen ist, sei angehalten, sich eigenständig, um Alternativen zu kümmern. Im Einzelfall würde man versuchen gemeinsam mit dem Mitarbeitenden eine Lösung zu finden, beispielsweise indem Dienste kurzfristig getauscht werden.

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