Schon früh am Morgen begann die Arbeit für viele Einsatzkräfte in Lünen. Gegen 4 Uhr wurde die Feuerwehr am Montag (22. Januar) zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Lünen-Niederaden gerufen. „Wir waren mit vier Löschzügen und 43 Einsatzkräften vor Ort”, sagt Alexander Dziedeck, Pressesprecher der Feuerwehr Lünen, auf Nachfrage der Redaktion. Laut dem Pressesprecher brach das Feuer auf der zweiten Etage aus und auch die Dachstube fing Feuer.
Während der Löscharbeiten an dem Haus war die Kreisstraße gesperrt. In den Morgenstunden war die Polizei damit beschäftigt, die Schulbusse über die Niederadener Straße/Im Dorf umzuleiten. Auch die Elterntaxis wurden umgeleitet. „Wir kontrollieren, ob es noch andere Brandherde gibt”, erklärte Dziedeck gegen 10 Uhr im Gespräch mit der Redaktion. Seit etwa 12 Uhr waren die Arbeiten der Feuerwehr abgeschlossen und die Straße war wieder befahrbar. Was den Brand verursacht hat, war zunächst noch unklar.

In dem mehrstöckigen Wohnhaus leben insgesamt 17 Personen. „Alle Anwohner konnten eigenständig das Haus verlassen”, versicherte Dziedeck. Die Einsatzkräfte retteten auch eine Katze aus dem brennenden Haus. Vier Betroffene wurden zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Einer dieser Anwohner ist Mahmoud Zaza.
"Dachte, es sei ein Einbrecher"
Zaza bewohnt mit seinen drei kleinen Kindern eine Wohnung im Erdgeschoss des betroffenen Wohnhauses. Zunächst ist er nicht von einem Brand ausgegangen, als er von Geräuschen im Flur wach wurde. „Ich dachte zuerst, es sei ein Einbrecher im Haus”, erzählt Zaza. Als er nachsehen wollte, erkannte er, dass die Leute wegen des Feuers durch das Haus rannten.
Nachdem er seine Kinder nach draußen in Sicherheit gebracht hatte, rannte er, noch immer in Schlafkleidung, zurück in das brennende Haus. „Ich wollte meinen Nachbarn helfen. Ich habe mit Eimern Wasser versucht, das Feuer zu löschen”, sagt er. Laut eigenen Angaben habe er diesen Eimer 15 Mal aufgefüllt und in die Flammen geschüttet.
Doch das Feuer löschen konnte er nicht. Nach dem Eintreffen der Feuerwehr wurde der Familienvater ins Krankenhaus gebracht. Nach seiner Entlassung wollte Zaza zurück in seine Wohnung – durfte es aber aufgrund der Nachlöscharbeiten nicht. Hilfe bekam er aus der Nachbarschaft. „Ich hatte nicht mal Schuhe an. Eine Nachbarin hat mir welche gegeben”, freut er sich. Neben der Kleidung verteilten die Nachbarn auch heiße Getränke und Wasser an Betroffene und Einsatzkräfte.

Schaden nicht nur am Haus
Doch nicht nur das Haus ist von dem Feuer beschädigt worden. „Ich habe mein Auto vor dem Haus geparkt. Durch den Brand hat es auch etwas abbekommen”, so Zaza. Auf der Motorhaube hat das Auto durch den Brand und die Hitze Lackschäden und auch die Windschutzscheibe ist verrußt.
Wann Zaza und die anderen Anwohner wieder ihre Wohnungen betreten dürfen, ist, wie auch die Brandursache, noch unklar.
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