Unter anderem mit einem Grill wurden in der Nacht zu Samstag (6. Juli) Polizisten im Seepark bedroht. (Symbolfoto) © Claeßen
Einsatz in Horstmar
Grill-Angriff auf Polizisten: Das blüht den Festgenommenen aus dem Seepark
Nach dem Einsatz im Seepark nennt die Polizei weitere Details. Eine Gruppe von 30 Personen hatte die Beamten bedroht. Mittlerweile ist auch die Nationalität der Festgenommenen bekannt.
Die Polizei war in der Nacht von Freitag auf Samstag (5. Juli) dem Rettungsdienst zur Hilfe geeilt. Die Sanitäter wollten einem stark alkoholisierten 23-Jährigen aus Dortmund helfen, wurden dann jedoch von diesem angegriffen. Als die Beamten eintrafen, solidarisierte sich eine Gruppe von 30 Personen und beleidigte die Einsatzkräfte. Als es zu Übergriffen auf die Polizisten kam, setzten diese gezielt Pfefferspray ein.
Acht Personen wurden schließlich in Gewahrsam genommen, sind mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß. „Einen Haftgrund gibt es da nicht“, teilte Polizeisprecher Sven Schönberg auf Anfrage mit. Aber natürlich müssen sich alle nun einem Verfahren stellen: „Da geht es um Widerstand, Körperverletzung und versuchte gefährliche Körperverletzung“, sagt Schönberg mit Blick auf den Mann, der einen Grill auf die Beamten werfen wollte.
Staatsanwaltschaft muss entscheiden
Die Ermittlungen liegen bei der Polizei, die beteiligten Personen werden nochmal vorgeladen und verhört. „Am Ende der Ermittlungen entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob sie Anklage erhebt.“ Davon abhängig seien auch mögliche Strafen für die jungen Erwachsenen (zwischen 21 und 23 Jahre alt), die bei Körperverletzung von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe reichen können.
Einen Migrationshintergrund, wie in sozialen Netzwerken spekuliert wurde, gibt es laut Sven Schönberg nicht: „Das können wir ausschließen. Es handelt sich ausschließlich um deutsche Staatsbürger.“ Das gelte auch für die 22-Jährige, die ihren Geburtstag in Polizeigewahrsam verbringen musste. „Die haben sich alle einfach gehörig daneben benommen.“
Und müssen nun die Konsequenzen dafür tragen. „So ist das in einem Rechtsstaat: Wer sich daneben benimmt, erhält eine Strafe.“ Wobei Sven Schönberg noch einmal betont, dass nicht die Polizei das Urteil fällt: „Wir ermitteln nur, am Ende entscheidet die Staatsanwaltschaft beziehungsweise der Richter.“
Polizeihund flößt Respekt ein
Natürlich sind Übergriffe auf Polizisten auch bei den Beamten selbst Thema. „Ich habe jetzt nicht in die Kollegen reingehorcht, aber grundsätzlich beschäftigt uns das natürlich schon“, so Schönberg. Gerade wenn Alkohol im Spiel ist, würden Solidarisierungseffekte begünstigt. „Aber das ist für uns kein Grund, nicht mehr zu solchen Einsätzen fahren“, stellt der Polizeisprecher klar. Auch am Samstag sei man „in ausreichender Anzahl“ vor Ort gewesen: „Wenn die Kollegen merken, dass die Sache aus dem Ruder läuft, fordern sie Verstärkung an.“ So war im Seepark auch der Diensthundeführer im Einsatz. „Der Polizeihund flößt in solchen Fällen schon ordentlich Respekt ein“, sagt Schönberg.
Freunde redeten noch auf 23-Jährigen ein
Alarmiert wurde der Rettungsdienst übrigens von den Freunden des 23-Jährigen. „Die haben die Sanitäter auch in Empfang genommen und zu dem Mann geleitet“, berichtet Sven Schönberg. Der Betroffene selbst habe jedoch bei Ankunft der Sanitäter „das gesamte Alphabet der Beleidigungen durchdekliniert“. Obwohl seine Freunde auf ihn eingeredet hätten, sei der Mann gegenüber den Rettungskräften handgreiflich geworden. „Daraufhin haben die die Rettungsleitstelle des Kreises kontaktiert, wodurch der Polizeieinsatz ausgelöst wurde.“
Als die Beamten sich mit den 23-Jährigen beschäftigten, hätte sich die Gruppe - laut Schönberg auch aus Unbeteiligten, die nicht in Beziehung zu dem Mann standen - gebildet. „Da muss ja nur einer rufen ,Was macht ihr da mit dem Mann?‘, und schon gibt es diese Solidarisierungseffekte“, beschreibt der Polizeisprecher die Situation. Die Antwort „Wir wollen ihm nur helfen“ habe die Situation allerdings nicht entschärfen können. „Was leider immer wieder mal vorkommt.“
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