Gluthitze in Lünen Mehr Patienten in der Notaufnahme des St. Marien Hospitals

Gluthitze: Mehr Patienten in der Notaufnahme des St. Marien Hospitals
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Flüssigkeitsmangel sei meist das Problem, berichtet Dr. Timo-Benjamin Baumeister, Leiter der Notaufnahme des St. Marien Hospitals Lünen. Das Thema beschäftige die Ärzte zwar das ganze Jahr hindurch, doch in den letzten Tagen trete es verstärkt auf. Der Rettungsdienst habe Menschen mit Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörungen oder Stürzen in die Klinik gebracht. „Betroffen sind vor allem ältere Menschen“, erläutert der Mediziner. Sie und auch demenziell Erkrankte hätten ein höheres Risiko, nicht genug zu trinken. Zudem seien Menschen, die aufgrund einer Herzerkrankung Entwässerungstabletten nehmen müssen, bei Hitze gefährdet, wenn sie nicht genug Flüssigkeit zu sich nehmen.

Die warme Witterung habe sich in den vergangenen Tagen aufgebaut. Am Dienstag seien etwa 50 Prozent mehr Patientinnen und Patienten aufgrund von Hitzeproblemen im Krankenhaus gelandet. Doch nicht nur Ältere waren betroffen.

Frau mit Glas und Karaffe
Viel trinken ist wichtig in diesen heißen Tagen. © picture alliance/dpa

Schnittwunden und Stiche

Bei Jüngeren sorgt mitunter die Freizeitgestaltung im Freien für gesundheitliche Probleme: Sie kommen mit Schnittverletzungen durch Scherben, Insektenstichen, aber auch Hitzschlag aufgrund von längerem Aufenthalt in der sengenden Sonne.

Ein Großteil der in die Notaufnahme gebrachten Patientinnen und Patienten müsse anschließend stationär im Krankenhaus bleiben. „Der Wiederaufbau der Kräfte braucht bei älteren Menschen mehr Zeit“, erklärt der Mediziner. Da sei es mit einer Flüssigkeitsinfusion oft nicht getan.

Das derzeit höhere Patientenaufkommen in der Notaufnahme stemmt die Klinik personell mit der üblichen Belegschaft. Das sei zu schaffen, weil in den Ferien üblicherweise weniger Betrieb im Krankenhaus sei, erklärt Timo-Benjamin Baumeister.

Wenig körperliche Belastung

Seine Tipps, um gut durch die Hitze zu kommen, lauten: wenig körperliche Belastung, keinen Spaziergang oder auch keine Radtour in der prallen Sonne, lieber den Schatten suchen und reichlich trinken.