Tanja und Stefan Schneider haben sich mitten in der Pandemie einen Lebenstraum erfüllt und ihr eigenes Restaurant eröffnet: Das Schnitzelyacht in Selm. © Matthias Stachelhaus
Serie Glück
Glück trotz Pandemie: Familie erfüllt sich Traum von eigenem Restaurant
Stefan und Tanja Schneider aus Selm haben sich einen Traum erfüllt. Der Betriebswirt und die Büroleiterin wechselten in der Pandemie zur Gastronomie. Ihr Glücksgriff: Die Schnitzelyacht.
Dass Gastwirte von der Pandemie wirtschaftlich besonders hart getroffen wurden, ist kein Geheimnis. Wer an Glück im Beruf denkt, hat vor diesem Hintergrund sicherlich nicht im Sinn, aus einem Angestelltenverhältnis zur Selbstständigkeit in der Gastronomie zu wechseln. Nun, weit gefehlt.
Jedenfalls wenn man Stefan und Tanja Schneider aus Selm fragt. Das Ehepaar hat sich ausgerechnet im April 2020 genau zu diesem Schritt entschieden. Da eröffneten sie den Foodtruck „Schnitzelyacht“. Just als die Schutzmaßnahmen in der ersten Coronawelle ihren Höhepunkt erreichten.
Leidenschaftlicher Schnitzelfan
Schnitzel sind die Leidenschaft von Stefan Schneider. „Eigentlich schon mein Leben lang.“ Die Idee, sich mit einem der absoluten Klassiker in der deutschen Küche überhaupt selbstständig zu machen, kommt nicht von ungefähr. Denn an der eigenen Leidenschaft ließ Schneider auch Freunde und Bekannte teilhaben. „Immer öfter hieß es, dass wir die Schnitzel doch verkaufen sollten.“ Als alles vorbereitet war, kam Corona.
Schnitzel sind die Leidenschaft von Stefan Schneider. Eigentlich ist er Betriebswirt. Heute steht er gerne auch mit dem Klopfhammer in der Küche der Schnitzelyacht an der Kreisstraße. © Matthias Stachelhaus
„Wir hatten den Start lange geplant. Und ehrlich gestanden hatten wir auch nicht erwartet, dass sich das alles so lange ziehen würde“, sagt Tanja Schneider, knappe zwei Jahre später. Bereut hat das Ehepaar die Entscheidung nicht. Im Gegenteil. „Vielleicht waren wir auch ein bisschen naiv“, sagt Stefan Schneider. „Aber wir waren auch überzeugt davon, das richtige zu tun.“ Das sahen wohl auch die Gäste so, denn für die mobile Schnitzelyacht lief es so gut, dass die Restaurant-Eröffnung an der Kreisstraße 133 der nächste logische Schritt war, wie Schneider im August 2021 sagte.
Bekanntheit durch Foodtruck hilft
Ein zusätzlicher Bonus: Das maritime Interieur des ehemaligen Restaurants Klabautermann passte bereits von vorneherein gut ins Konzept der Schnitzelyacht. Im Oktober 2021 ging es schließlich los. Glücklich sind die beiden 47-Jährigen trotz des harten Winters mit 2G+-Einschränkungen.
„Natürlich gab es wirtschaftliche Einbußen, das wegzudiskutieren wäre falsch“, sagt Stefan Schneider mit Blick auf die Absagen vieler Weihnachtsfeiern. „Wir hatten das Glück, durch den Foodtruck schon bekannt zu sein und das Außer-Haus-Geschäft ist immer weiter gelaufen.“
Wichtig für ein gutes Schnitzel sind Zutaten aus der Region und handwerklich gute Arbeit. Dazu gehört, dass die Schnitzel nicht in die Fritteuse kommen, sondern frisch in der Pfanne gebraten werden. © Matthias Stachelhaus
Mehr Familienzeit trotz viel Arbeit
Ein Glück sei auch, dass die Familie jetzt mehr Zeit miteinander verbringen kann. Obwohl sich das zunächst zu widersprechen scheint. Schließlich sind die Arbeitszeiten in der Gastronomie eher dann, wenn alle anderen Freizeit haben. Auch am Wochenende. „Das stimmt natürlich“, sagt Tanja Schneider. Nur sei ihr Mann in seinem alten Job öfter auch länger auswärts unterwegs gewesen. „Da war Stefan auch mal eine ganze Woche weg.“ Im eigenen Familienbetrieb sieht sich das Ehepaar täglich. Und auch die beiden ältesten Töchter (13 und 16 Jahre) sind am Wochenende mit Begeisterung dabei, helfen aus. „Die Stimmung in der Küche ist manchmal so gut, dass ich fast fürchte, das Gelächter könnte die Gäste stören“, sagt Stefan Schneider. Die gemeinsame Zeit auf der Arbeit sei aber trotz allem auch Zeit mit der Familie. „Und fürs gemeinsame Mittagessen sehen wir uns auch viel öfter als früher.“
Glücksfaktor: Zusammenhalt im Team
Dazu passt, dass sich auch das gesamte Team der Schnitzelyacht gut versteht. Drei Festangestellte und sechs Aushilfen beschäftigen die Schneiders mittlerweile. „Alles Quereinsteiger, aber das funktioniert super. Sie bringen auch ihre eigenen Ideen mit ein“, sagt Stefan Schneider. So wurde aus einer Kooperation mit der benachbarten Pizzeria Enzo schließlich der italienische Abend am Mittwoch.
Glück bedeute für Michael Schneider aber auch noch etwas anderes: „Wenn wir unsere Gäste glücklich machen, ist das für uns Glück.“ Noch besser geht das natürlich, wenn weniger Auflagen erfüllt werden müssen. Neue Lockerungen in der Gastronomie, kommen da in der zweiten Märzwoche gerade richtig.
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