Die Sport-Buddies: Mit gemeinsamen Joggen fanden Chris Kane (links) und Robert Goelzner einen Weg, sich auch während der Pandemie fit zu halten.

© Kristina Gerstenmaier

Glück in der Freizeit: Chris Kane (33) findet in der Pandemie Jogging-Glück

rnGlück trotz Pandemie

Als die Fitnessstudios schlossen und der Vereinssport brach lag, fiel Chris Kane zunächst in ein Loch. Zu sehr war sein Köper an regelmäßigen Sport gewöhnt. Doch dann fand er einen anderen Weg.

Lünen

, 15.03.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sport gemacht hat Chris Kane gefühlt schon immer. Seit er sechs Jahre alt ist, spielt er Fußball. Zuletzt als Stürmer in der Seniorenmannschaft des Blau Weiß Alstedde. Und regelmäßig ging er neben dem Training ins Fitnessstudio.

Als dann die Pandemie kam, lag der Vereinssport brach, schlossen die Fitnessstudios. „Da gab es eine Zeit, in der ich so um die drei Monate gar nichts gemacht habe“, erzählt der 33-Jährige Familienvater, der seit 2019 eine Social-Media-Agentur in Lünen betreibt. „Das hat mir gar nicht gut getan. Sport hält doch den Körper fit und macht den Kopf frei und macht auch einfach glücklich und ausgeglichen“, sagt der Lüner. „Mir blieb also nichts anderes übrig, als draußen zu trainieren. Es ist ja auch wichtig, etwas für sich zu tun.“

Sporttasche ist immer dabei

Beim Radfahren lernte er Robert Goelzner kennen. Als Sporttherapeut arbeitet er eng mit Trainern zusammen. Weil aber für die Sportler Plätze und Hallen geschlossen waren, drohte ein Teil seiner Arbeit brach zu liegen. Also entwickelte er alternative Pläne, vor allem Lauf-Trainings-Pläne, und lief selbst mit. „Auch ich habe immer Sport gemacht, seit ich denken kann“, erzählt Goelzner. „Mit den Sportlern zu laufen hat mich in meinen persönlichen Zielen weit voran gebracht.“ Eines dieser Ziele setzte er während der Pandemie um: Einen Streckenabschnitt des Deutschlandlaufs, der von Sylt bis zur Zugspitze führt. Goelzner lief den Teilabschnitt zwischen Münsterland und Lünen - 76 Kilometer. Als nächstes großes Ziel hat er sich einen 85 Kilometer langen Lauf durch die schottischen Highlands vorgenommen.

Laufen als Ausgleich

„Ich habe immer die gepackte Sporttasche dabei“, erzählt der 43-Jährige. „Denn in Pandemiezeiten ist mir noch bewusster geworden, dass ich den Ausgleich brauche - noch mehr als sonst. Mit dem Sport kann ich aus dem Alltag ausbrechen.“ Seit fast zwei Jahren läuft er auch regelmäßig mit Chris Kane. Über ihre jeweilige freiberufliche Tätigkeit und natürlich über den Sport fanden sie direkt einen Draht zueinander.

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Den Ausgleich braucht auch Chris Kane. Doch ganz so extrem - oder Ultra, wie sich die langen Läufe nennen - ist er nicht. Aber seit er sich mit Goelzner als Laufpartner zusammen getan hatte, läuft er zwei bis drei Mal pro Woche durch den Cappenberger Wald. Sein Maximum waren beim diesjährigen Silvesterlauf 18 Kilometer am Stück. „Wenn ich keinen Sport mache, werde ich manchmal unausstehlich“, gesteht er. „Und ohne Pandemie würde ich jetzt sicher nicht so viel laufen. Das ist meine Alternative zu allem anderen, was nicht ging.“