Samstagmittag, 11.45 Uhr an Gleis 4 des Lüner Hauptbahnhofs: Normalerweise fährt hier in fünf Minuten der Zug RB50 der Eurobahn in Richtung Münster ab. Doch an diesem 1. April ist das Gleis abgesperrt, nur ein Baggerfahrer und sein Mitstreiter befinden sich in orangen Warnwesten dort, wo sonst der Zug fährt.
Sonst ist kein Fahrgast zu sehen, der Regen prasselt lautstark auf das Dach des leeren Wartehäuschens.
Die Linie RB50 fällt ab Freitagabend (31.3.) auf einem Teilstück zwischen Dortmund und Münster wochenlang aus. Zwischen Davensberg und Lünen wird die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt, bis zum 12. Mai, also rund sechs Wochen lang, fahren auf dieser dann keine Züge. Mit entsprechenden Fußspuren auf dem Boden im Inneren des Bahnhofs werden die Fahrgäste zum Busbahnhof geleitet, wo der Schienersatzverkehr startet.


Ersatzverkehr kommt pünktlich
Einige Passagiere sind am ersten vollen Tag der Sperrung allerdings noch verwirrt. „Wo geht es denn hier nach Werne?“, fragt eine Frau ihren Nebenmann, einige schauen nervös nach, ob es hier wirklich weitergeht. Doch pünktlich um 12.00 Uhr fährt der Bus vor, auf dem vorne Schienenersatzverkehr steht, eine Minute später bricht er, wie es der Fahrplan vorsieht, Richtung Davensberg auf. Neben den Bahnhöfen steuert dieser auch Haltestellen am Altenwohnheim und am Bahnhofsweg in Ascheberg, in Capelle die Haltestelle Dorf sowie in Werne das Stadthaus an. Die Strecke zwischen Lünen und Dortmund ist indes nicht betroffen.
