Spinnen, Schlangen, Skorpione So viele Gifttiere werden im Kreis Unna privat gehalten

35 Giftschlangen und eine Giftspinne sind in Unna und Hamm gemeldet
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Vor zwei Jahren endete eine Frist für Halter von giftigen Tieren: Bis zum 30. Juni 2021 mussten sie dem Landesamt für Umwelt und Naturschutz (Lanuv) ihre Giftspinnen, Giftschlangen oder Skorpione melden. Grundlage war das damals neu erlassene Gifttiergesetz NRW.

Für die Registrierung von geschützten Tieren nach dem Bundesartenschutzgesetz ist hingegen die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis Unna zuständig.

36 Gifttiere in vier Haltungen

Aus dem Kreis Unna/Hamm wurde dem Lanuv die Haltung von 36 Gifttieren in vier Haltungen angezeigt, wie das Landesamt auf Nachfrage dieser Redaktion mitteilte. Es handele sich hierbei um eine Giftspinne und 35 Giftschlangen.

Beispielhaft für im Kreis Unna/Hamm u. a. gehaltene Giftschlangenarten können Kobras und Klapperschlangen angeführt werden. Das Gifttiergesetz nennt darüber hinaus unter anderem neben Schlangen und Skorpionen bei den Spinnen auch die Schwarze Witwe, Trichternetz- oder Bananenspinne.

Die Königskobra (Ophiophagus Hannah) ist die größte Giftschlange der Welt.
Die Königskobra (Ophiophagus Hannah) ist die größte Giftschlange der Welt. © picture alliance / dpa
Eine giftige Aruba Klapperschlange kriecht durch ihr Terrarium im Terrazoo.
Eine giftige Aruba Klapperschlange kriecht durch ihr Terrarium im Terrazoo. © picture alliance/dpa

Bei den aus dem Kreis Unna/Hamm beim LANUV gemeldeten privaten Gifttierhaltungen lasse sich im Hinblick auf die Anzahl der gehaltenen Tiere kein Trend erkennen, so Pressesprecher Wilhelm Deitermann.

In NRW hingegen habe sich die Zahl der gemeldeten privaten Gifttierhaltungen von 213 Haltungen zum 1. Juli 2021 auf 193 Haltungen (Stand: 27. Juli 2023) reduziert. Gründe hierfür seien vor allem der Tod der gehaltenen Gifttiere, Umzüge aus NRW sowie die Überführung privater in gewerbliche Gifttierhaltungen.

Haftstrafe droht bei verbotener Gifttier-Haltung

Derzeit werden in privaten Gifttierhaltungen in NRW 3395 Giftschlangen, 215 Giftskorpione sowie 479 Giftspinnen gehalten. Im Vergleich zu den zum 1. Juli 2021 gemeldeten Gifttieren könne für die Zahl der gehaltenen Giftschlangen eine leichte Zunahme, für Giftspinnen und Giftskorpione hingegen eine Abnahme der Zahl der gehaltenen Tiere verzeichnet werden.

Eine giftige Kraushaarvogelspinne krabbelt durch ihr Terrarium im Terrazoo. Einem damaligen Bericht der Landesregierung zufolge lebten zum Stichtag 31. Dezember 2021 insgesamt 4300 gemeldete Gifttiere in 207 Bestandshaltungen in Nordrhein-Westfalen.
Eine giftige Kraushaarvogelspinne krabbelt durch ihr Terrarium im Terrazoo. Einem damaligen Bericht der Landesregierung zufolge lebten zum Stichtag 31. Dezember 2021 insgesamt 4300 gemeldete Gifttiere in 207 Bestandshaltungen in Nordrhein-Westfalen. © picture alliance/dpa
Ein giftiger blauer Thai Skorpion krabbelt durch sein Terrarium im Terrazoo.
Ein giftiger blauer Thai Skorpion krabbelt durch sein Terrarium im Terrazoo. © picture alliance/dpa

Eine Zunahme entstehe vornehmlich durch die Meldung von Nachzuchten gehaltener Gifttiere. Neuanschaffungen giftiger Tiere und somit neue private Haltungen sind seit Inkrafttreten des Gifttiergesetzes in Nordrhein-Westfalen dagegen nicht mehr möglich.

Das Gifttiergesetz droht eine Haftstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe an, wenn man verbotenerweise Gifttier hält.

Eine Grüne Mamba schlängelt sich im Reptilienzoo in Regensburg (Oberpfalz) einen Ast entlang. Die bis zu zwei Meter lange Giftschlange lebt in Ost- und Südafrika meist auf Bäumen.
Eine Grüne Mamba schlängelt sich im Reptilienzoo in Regensburg (Oberpfalz) einen Ast entlang. Die bis zu zwei Meter lange Giftschlange lebt in Ost- und Südafrika meist auf Bäumen. © picture alliance / dpa
Ein Schlangen-Experte zeigt eine giftige Mangroven-Nachtbaumnatter in einer Schlangenfarm.
Ein Schlangen-Experte zeigt eine giftige Mangroven-Nachtbaumnatter in einer Schlangenfarm. © picture alliance/dpa/EPA