Lünen hat viele Corona-Schnelltestzentren, aber die AWO schließt ihres zum Monatsende. Wie sieht es bei den anderen aus?

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Corona-Testzentren in Lünen: Immer weniger Menschen nehmen Angebot war

rnCorona in Lünen

Die Inzidenzen gehen nach unten, immer mehr Lockerungen folgen - daher schließt die AWO ihre Teststelle in Lünen. Doch wie sieht es mit den anderen Testzentren aus?

Lünen

, 21.06.2021, 15:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über 1000 Menschen haben sich in der seit Anfang Mai geöffneten Teststelle der AWO in Lünen auf das Coronavirus testen lassen. Da die Inzidenzwerte stetig sinken, wird die AWO das Angebot auslaufen lassen. Grund ist, dass nun an vielen Stellen des öffentlichen Lebens die Verpflichtungen zur Vorlage eines negativen Corona-Schnelltests weggefallen sei, erklärt die AWO Ruhr-Lippe-Ems in einer Pressemitteilung.

Daher werde die Teststelle in Lünen zum 30. Juni geschlossen. Aber was ist, wenn man trotzdem noch ein Schnelltest benötigt oder zum Beispiel für ein Familientreffen Sicherheit haben möchte? Gibt es noch genug Teststellen und Testzentren in Lünen?

Viele Anbieter machen weiter

„Wir haben nicht vor, das Angebot zu beenden“, versichert Natalie Sennholz von der Glückauf-Apotheke, Königsheide 9. Das seit einigen Monaten existierende Angebot werde noch in Anspruch genommen. „Der Andrang ist aber etwas weniger als früher.“ Die Löwen-Apotheke, Dortmunder Straße 13, testet ebenfalls weiter, wie Michael Overhage versichert. Auch bei Famas Engineering, Brechtener Str. 42, kommen deutlich weniger: „Zu Hochzeiten waren es 100, jetzt sind es 20 bis 25 am Tag“, so Tanja Heyn.

Gleiches gilt für die Johanniter an ihrem Testzentrum an der Viktoriastraße 3 mit neun Mitarbeitern, wie Martin Vollmer von der Johanniter Unfallhilfe versichert. Man merke aber auch, dass weniger Leute kommen. „Wir schauen, wie sich die Lage entwickelt, und werden dynamisch reagieren.“

Wartezeit wird für Impfpässe genutzt

Auch in die Arztpraxis Lucjan-Jan Drya, Moltkestraße 16, kommen weniger Testwillige. „Einige sind bereits zweimal geimpft“, erklärt Annegret Franke. „Aber zum Beispiel für den Urlaub brauchen andere noch einen Test.“ Die Sonnen-Apotheke, Waltroper Straße 24 hat ebenfalls deutlich weniger Kunden, die sich testen lassen. Im Juli werde man aber weitermachen, so Bärbel Reich. Die Praxis Dr. Weisdorn, Derner Straße 73, hat ebenfalls weniger Anfragen, so Maren Baumgardt.

„Wir nutzen die Zeit, in der nichts zu tun ist, für die Impfpässe“, beschreibt Ines Herzmann von der Süggel-Apotheke, Bebelstraße 48. „Die Zahlen sind bestimmt um drei Viertel zurückgegangen.“

Zeiten werden verkürzt

Einige Anbieter wollen auch die Zeiten verkürzen. „Wir haben bisher von 9 bis 18 Uhr aufgehabt. Jetzt machen wir von 9 bis 14 Uhr auf“, erklärt Ali Kurt vom Testzentrum Lünen-Süd, Jägerstraße 45. Hier sind die Zahlen um 70 bis 80 Prozent zurückgegangen. Viele Gründe, wie etwa in die Gastronomie, zum Friseur oder zum Sport gehen, seien weggefallen. „Jetzt kommen vor allem Leute, die in den Urlaub fahren wollen.“ Er freut sich aber, dass es weniger Infektionen gibt. „Hoffentlich kommt keine vierte Welle.“ Das Pflegebüro Wopker, Viktoriastraße 62, wird gegebenenfalls die Zeiten reduzieren, wie Inhaber Linus Wopker erklärt.

„Wir werden beobachten, wie sich alles entwickelt“, sagt Daniel Wilms vom DRK. Es kommen noch täglich 70 bis 100 Testwillige an den Spormeckerplatz 1a. „Zu den Hochzeiten waren es 100 bis 150 mehr.“ Die Colosseum-Apotheke, Altstadtstraße 32, wird die Öffnungszeiten anpassen. „Wir werden ab nächster Woche von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr aufhaben“, so Eva-Maria Gödde.

Testzentren können weniger abrechnen

Ins Testzentrum von Test.cov, Im Engelbrauck 2, kamen bisher über 10.000 Testwillige in Lünen zu den drei bis vier Mitarbeitern vor Ort, wie Tobias Schreurs erklärt. Allerdings ist nicht sicher, wie lange noch. „Im Juli kommen neue Abrechnungsvorschriften. Und wenn zudem weniger Leute kommen, könnte es sich irgendwann nicht mehr lohnen.“

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