
Lünen hat ein Gewerbeproblem. Es gibt in diesem Fall aber nicht etwa Flächen im Überfluss, sondern viel zu wenig. Denn der Lippestadt gehen die freien Gebiete für interessierte Unternehmen aus. 1,6 Hektar bleiben gerade einmal noch, um sofort veräußert zu werden. Und dass auch noch an ein und demselben Ort in Brambauer. Nicht jeder will dorthin, das weiß die Wirtschaftsförderung (WZL). Doch panisch scheint man deswegen nicht zu werden.
Kein Wunder, es ja gibt zumindest in den kommenden Jahren ziemlich große Areale, die nutzbar werden - auf dem alten Steag-Gelände zum Beispiel. Doch hätten Stadt, Politik und WZL nicht frühzeitiger dieses Flächenproblem erkennen müssen? Hat man hier den Handlungsbedarf verschlafen? Und ist es für einige Firmen vielleicht zu spät, wenn sie beispielsweise erst 2026 im Lüner Süden am Klöters Feld oder an der Derner Straße bauen können?
Die gute Nachricht hier ist, dass es laut dem WZL wohl auch in angrenzenden Orten wie Dortmund nicht wirklich besser aussieht und schon jetzt Anfragen von dort kommen. Lünen scheint als Standort attraktiv zu sein. Doch das muss auch in Zukunft so bleiben. Denn mit jeder neuen Firma kommen auch neue Jobangebote nach Lünen und so könnte auch die Arbeitslosenquote sinken. Dass die Zahl der Arbeitsplätze sich in der Lippestadt in zwölf Jahren von 19.848 (2010) auf 26.326 (2022) erhöht hat, lässt sich nämlich auch auf die Gewerbegebiete zurückführen.