Eine neue Studie zum Ansteckungsrisiko lässt Kinos vergleichsweise gut dastehen. © Goldstein
Studie zu Ansteckungsgefahr
Geringes Risiko im Kino: Lüner Cineworld-Chef fordert Reaktion der Politik
Die Politik mache Kinos das Leben unnötig schwer. So sieht es der Lüner Cineworld-Chef. Auch nach einer neuen Studie stehen Kinos bei Ansteckungsrisiken gut da. Er fordert eine Reaktion.
Diese Fakten dürfe die Politik nicht ignorieren, fordert der Lüner Kino-Chef. Lutz Nennmann, der zusammen mit Meinolf Thies die Lüner Cineworld und zwei weitere Kinos in Solingen und Düren betreibt, reagiert auf die aktuelle Studie der Technischen Universität (TU) Berlin. Die hat das Ansteckungsrisiko an verschiedenen Orten untersucht. Kinos, so das Fazit, stehen vergleichsweise gut da. Bei 30 Prozent Belegung im Saal ohne Maske liegt der situationsbedingte Reproduktionswert bei 1, genauso wie der einstündige Besuch im Supermarkt.
Wo sich Menschen anstecken können, spielt bei der Diskussion um mögliche Lockerungen eine Rolle. Nennmann hat sich geärgert. 2020 gab es eine Studie, ebenfalls von der TU Berlin. Danach habe sich niemand in Kinos mit Corona angesteckt. Trotzdem hat der Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther jüngst vorgeschlagen, dass Kinos bei Lockerungen erst zum Schluss öffnen dürfen. Auf Nennmanns Protestbrief, der nicht nur an Günther, sondern auch an die Staatskanzlei und bundesweit an die Medien ging, hat er bis heute keine Antwort. „Wetten, dass auch die neue Studie ignoriert wird?“, fragt er mit einer gewissen Portion Sarkasmus.
Hygienekonzept hat funktioniert
Die Kinobranche habe schon im letzten Jahr bewiesen, dass sie mit ihrem Hygienekonzept eine „blütenreine Weste“ habe. Mindestabstand, im Kinogebäude Maskenpflicht und eine problemlose Kontaktverfolgung durch das elektronische Ticketsystem hätten gezeigt, dass das Konzept funktioniere und auch akzeptiert sei.
Im Kinojahr 2020 habe die Cineworld bisher 8 bis 9 Millionen Euro Umsatz verloren. Um die von der Politik versprochenen Hilfen kämpfe Nennmann noch. Man laufe ihnen hinterher Es sei sehr brüokratisch. Wenn die Kinos allerdings wieder öffnen dürfen, werde die Cineworld das am Donnerstag danach auch tun. „Wir sind für die Leute da. Abtauchen in fremde Welten ist auch gut für die Seele“, sagt Nennmann. Man warte nicht, wie andere Lichtspielhäuser, erst auf den großen Film.
Gastronomie wirtschaftlich wichtig
Wichtig sei laut Nennmann allerdings, dass auch Verzehr im Kino möglich sei. Diese Umsätze seien elementar wichtig für das Kino. Die Möglichkeit des Kinoerlebnisses to go, bei dem Popcorn und Nachos in großen Gebinden online vorbestellt und freitags abgeholt werden können, werde gut angenommen. Das zeige, dass die Leute das Kino nicht vergessen hätten und sich mit frischem Popcorn und Nachos, die es so nicht im Handel gibt, einen gemütlichen Abend zu Hause machen, freut sich Nennmann.
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