Die Aufräumarbeiten am Baukelweg in Lünen laufen auf Hochtouren. Die Beseitigung der Schäden nach der Sprengung eines Geldautomaten in Horstmar in den frühen Morgenstunden am Dienstag (7. Februar) wird die Volksbank noch über Wochen beschäftigen. Das Unternehmen teilte nun einen Zeitraum für die Maßnahmen an.
„Wir gehen davon aus, dass es mindestens 14 Tage dauern wird, bis alle Schäden behoben sind. Wir werden unsere Mitglieder, Kundinnen und Kunden über unsere Website, unsere Social Media-Kanäle und Aushänge an der Filiale rechtzeitig über die Wiedereröffnung informieren“, sagte Norbert Mecklenburg, Leiter der Volksbank-Niederlassung Lünen.

Die genaue Schadenssumme kann der Filialleiter noch nicht nennen. Er spricht weiterhin „von einem höheren fünfstelligen Betrag.“ Genau beziffern ließe sich der Schaden erst nach genauerer Prüfung.
Direkt nach der Tat hatten Augenzeugen von „Papierfetzen“ berichtet, die vor Ort im Anschluss an die Sprengung gesichtet wurden. Spekulationen machten von „Geld bzw. Mustern für Geldscheine“ die Runde. Dies entkräftete Mecklenburg jedoch: „Bei den „Papierfetzen“ handelt es sich ausschließlich um Infomaterialien wie Broschüren und Flyer, die bei der Detonation zerstört wurden. Geldscheine waren nicht darunter.“
450 Sprengungen in Deutschland
Wegen der Sprengungen von Geldautomaten stellten in den vergangenen Jahren viele Finanzdienstleister den Betrieb an immer mehr Standorte ein. Vor allem SB-Automaten waren betroffen. Gibt es solche Überlegungen auch für die Filiale in Lünen-Horstmar? „Nach Geldautomaten-Sprengungen steht der betroffene Standort immer auf dem Prüfstand, da die Sicherheitsfrage für unsere Kundinnen und Kunden, Mitarbeitenden und die Anwohnerinnen und Anwohner immer oberste Priorität hat“, sagte der Standort-Leiter, ohne näher ins Detail zu gehen.
Zur Einordnung: Im Jahr 2022 hatte es in Deutschland 450 Sprengungen von Geldautomaten gegeben – ein Höchstwert. Allein in Nordrhein-Westfalen hatten sich 182 Sprengungen ereignet.
Bargeld verliert an Stellenwert
Darüber hinaus geht die Nutzung von Bankautomaten immer weiter zurück. Die Corona-Pandemie sorgte für eine Zunahme des bargeldlosen Zahlens – und das nicht nur wegen der hygienischen Gründe. Auch Dienstleister wie PayPal und die immer häufigere Nutzung von Online-Banking lassen den Stellenwert des Bargeldes zurückgehen.
Trotzdem sagt Norbert Mecklenburg: „Durch die Corona-Pandemie hat die Nutzung von Kartenzahlung und Online-Banking deutlich zugenommen. Allerdings hat Bargeld besonders für ältere Menschen nach wie vor einen hohen Stellenwert.“
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