SPD will Holocaust-Gedenken mit Schulen organisieren Veranstaltung gegen das Vergessen

SPD will Holocaust-Gedenken mit Schulen organisieren: Veranstaltung gegen das Vergessen
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Am 9. November wird überall in Deutschland der Pogromnacht gedacht. In dieser Nacht in Jahr 1938 wurden überall in Deutschland jüdische Geschäfte geplündert, zerstört und Synagogen in Brand gesteckt. Viele Jüdinnen und Juden wurden in dieser Nacht von Nazis ermordet. Auch in Lünen wüteten damals die Nationalsozialisten und griffen jüdische Menschen an. Das Mahnmal an der Lippe erinnert an das Schicksal zweier Männer, die während der Pogromnacht umgebracht worden.

Waldemar Elsoffer und Hermann Aronstein wurden in dieser Nacht von Obersturmführer Heinrich Schmidt und Ernst Meckler, Blockleiter der Ortsgruppe Lünen-Mitte, in die Lippe getrieben. Sie wurden gezwungen, den Fluss trotz eiskalter Temperaturen zu durchschwimmen. Beide Männer kamen dabei ums Leben. Während ein Gericht sie kurz nach der Tat freisprach, wurden sie nach Ende des Zweiten Weltkriegs zur Verantwortung gezogen und bestraft.

Einige Tage nach dem Jahrestag der Pogromnacht kommt im Lüner Ratssaal der Ausschuss für Bildung und Sport zusammen. Die SPD-Fraktion wird dann einen Antrag einbringen, der sich mit dem Holocaust-Gedenken beschäftigt. Aus dem Antrag geht hervor, dass die SPD anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar einen zentralen Gedenktag mit den weiterführenden Schulen der Lippestadt veranstalten möchte.

Bewusstsein schaffen

Demnach sollen etwa 20 Schülerinnen und Schüler an diesem Tag in den Ratssaal eingeladen werden. Zu ihnen soll eine Person des öffentlichen Lebens zur Bedeutung des Erinnerns sprechen. Zudem wäre es denkbar, dass die Schulen die Veranstaltung musikalisch begleiten, schreibt SPD-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Billeb in dem Antrag. Auch die Schülersprecher sollen zu Wort kommen und können eigene Reden halten.

Besonders der Kampf gegen das Vergessen und die Geschichtsfälschung ist der SPD ein Anlass, sich für den Gedenktag einzusetzen. Zudem komme der Tag eine große Bildungsrelevanz zu. „Das Bewusstsein für die Schrecken des Holocaust kann dazu beitragen, das Wiederaufleben von antisemitischen und diskriminierenden Ideologien zu verhindern. Durch die Auseinandersetzung mit der historischen Realität und den ethischen Konsequenzen können wir zukünftige Generationen sensibilisieren und schützen“, heißt es im Antrag.

Ob dem Antrag zugestimmt wird, entscheidet sich bei der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung am Sport am 14. November (Donnerstag) ab 17 Uhr im Ratssaal.