Auf Bahnpendlerinnen und -pendler kommt eine schwierige Woche zu. Denn die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zu einem mehrtägigen Streik von Mittwoch, 10. Januar, (ab 2 Uhr) bis Freitag, 12. Januar, (18 Uhr) aufgerufen. Die Deutsche Bahn geht von massiven Auswirkungen auf den Zugbetrieb aus. Bei den Linien, die in Lünen, Selm und Werne verkehren, sieht es allerdings nicht dramatisch aus.
Für die RB51, welche derzeit durch die Streckensperrung Richtung Dortmund nur von Lünen nach Enschede verkehrt, verweist die DB auf das Portal zuginfo.nrw. Dort hat der Konzern aktuelle Informationen zu betroffenen Zugverbindungen veröffentlicht. Demnach verkehren die Bahnen der RB51 nur noch im 120 Minuten-Takt. Normalerweise gibt es eine Verbindung pro Stunde auf der Strecke. Betroffen sind hiervon unter anderem die Halte Lünen, Bork, Selm-Beifang, Selm und Lüdinghausen. Einen Ersatzfahrplan finden Sie unter: www.zuginfo.nrw/download. Demnach starten die Züge in Lünen um 7.10 Uhr und fahren dann alle zwei Stunden bis 22.20 Uhr Richtung Enschede.
Die Eurobahn, welche die Linie RB50 (Dortmund - Münster) betreibt, werde nicht von der GDL bestreikt, heißt es auf Anfrage. „Dennoch kann der Streik indirekte Auswirkungen auf unser Unternehmen haben. Sollten Mitarbeitende der DB-Infrastruktur streiken, beispielsweise Fahrdienstleister, hat dies Einfluss auf unseren Betrieb. Wir empfehlen unseren Fahrgästen sich vorab unter zuginfo.nrw zu informieren und gegebenfalls geplante Reisen zu verschieben“, erklärt Pressesprecherin Nicole Pizzuti.
Der aktuelle Schienenersatzverkehr zwischen Lünen und Dortmund (drei Mal in der Stunde) ist vom großen Bahnstreik nicht betroffen, so die Eurobahn. Eine komplette Übersicht zu den Fahrplanänderungen bei den Regionalzügen und S-Bahnen finden Sie auf zuginfo.nrw/download. Die Mobilitätsgarantie in NRW entfällt im Zeitraum des Streiks, so die DB. Für Kunden, die sich über die aktuelle Verkehrslage und Auswirkungen des GDL-Streiks auf den Bahnverkehr informieren möchten, wurde eine kostenfreie Hotline eingerichtet. Die Nummer lautet 08000/996633.
Eilantrag beim Arbeitsgericht
Zum Hintergrund: Insgesamt hat die GDL 35 Forderungen aufgestellt, die die Personalkosten der DB um 50 Prozent steigern würden. Neben der 35-Stunden-Woche in einer 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich will die Gewerkschaft zum Beispiel 555 Euro Lohnerhöhung im Monat, eine Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent, 67 Prozent mehr betriebliche Altersvorsorge und die Ausweitung ihres Organisationsbereichs in die Infrastruktur. Des Weiteren fordert die GDL, die Deutsche Bahn solle das Tarifeinheitsgesetz (TEG) nicht anwenden.
Die DB kritisiert den dreitägigen Streik scharf, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Konzerns. Am Montag (8. Januar) reichte die Bahn beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung ein, um den Streik zu verhindern. Das Gericht bestätigte den Eingang, nannte aber noch keinen Verhandlungstermin, so die DB. Am Abend wurde der Antrag dann in erster Instanz abgewiesen. Die DB werde nun in der zweiten Instanz vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht das Urteil überprüfen lassen, heißt es in einer Pressemitteilung des Bahnkonzerns.
Gericht lehnt auch letzten DB-Antrag ab: GDL-Bahnstreik im Güterverkehr hat begonnen