An einem Beispiel macht Andreas Schlüter die besondere Gefahr deutlich. „Wenn ein Freund oder eine Freundin auf der anderen Straßenseite winkt und auf ein niedliches Eichhörnchen hinweist, schaut ein Kind nicht auf die Straße, sondern läuft einfach herüber, und genau da steckt das Problem“, erzählt er.
Damit Kinder für den Verkehr und seine Risiken sensibilisiert werden, ist der Polizeihauptkommissar da. Andreas Schlüter kümmert sich als Verkehrssicherheitsberater der Polizei Dortmund um die Schülerinnen und Schüler aller Lüner Grundschulen – und das sind immerhin 15 an der Zahl.

„Mir macht die Arbeit mit Kindern großen Spaß. Das Schöne ist, dass sie offen und ehrlich sind. Sie sagen dir auch, wenn sie etwas nicht mögen. Und das finde ich toll“, sagt der 59-Jährige.
Schlüter trat vor kurzem die Nachfolge von Rainer Strehl an. Strehl war in seiner Heimatstadt Lünen aber vor allem bekannt als der „ewige Verkehrssicherheitsberater“. Mehr als 10.000 Kindern brachte er das Fahrradfahren bei. Ende Juni ging der Polizist Strehl in den Ruhestand.
Großer Bedarf an Sicherheit
Aber nicht nur das Fahrradfahren lernen die Kinder. „In der ersten Klasse macht jeder und jede einen Fußgängerführerschein“, erklärt Schlüter. Dazu gehört das Schauen nach links und rechts und wieder links, bevor man auf die Straße geht. Bei der Overbergschule gibt es zum Beispiel eine feste Route, die der Polizeihauptkommissar mit den Mädchen und Jungen läuft.
„Die Veranstaltungen zum Thema Verkehr sind immer mehr geworden. Man merkt, dass ein großer Bedarf besteht, was das Gebiet der Sicherheit betrifft“, sagt Silke Schnelle, Schulleiterin der Overbergschule.
Die Regeln des Straßenverkehrs lernen die Kinder auch auf dem Verkehrshof in Brambauer. Hier steht das Training im geschützten Raum im Fokus. Dort könnten Schülerinnen und Schüler die Situationen, die im Straßenverkehr entstehen, simulieren, erklärt Andreas Schlüter. Weitere Aktionen sind der Verkehrserziehungstag oder auch gemeinsame Projekte mit der Verkehrswacht.

Für die Tätigkeit des Verkehrssicherheitsberaters musste der gebürtige Dortmunder übrigens eine gesonderte Ausbildung machen. „Gerade die Pädagogik und der Umgang mit Kindern standen im Fokus“, erzählt der 59-Jährige, der zudem von einem gestiegenen Arbeitsaufwand berichtet.
„Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ist in Lünen zuletzt gewachsen – auch wegen der geflüchteten Kinder. Gerade wegen der Sprachbarriere ist die Verkehrserziehung eine Herausforderung. Aber mithilfe von Lehrkräften und der Unterstützung des Google-Übersetzers haben wir das gut hinbekommen.