Kleines Missgeschick - große Wirkung: Durch einen Unfall fiel im Frühling 2024 auf, dass ein Mann aus Lünen (27) mit einem gefälschten Führerschein hinter dem Steuer saß. Die teuer bezahlte Attrappe brachte ihn nun im Amtsgericht auf die Anklagebank.
Im Bereich der Jägerstraße verursachte der junge Mann aus Lünen am Abend des 29. März 2024 beim Ausparken einen Unfall. Die Polizei wurde verständigt, Beamte rückten aus und vor Ort präsentierte ihnen der 27-Jährige seinen „Führerschein“. Bei dem, das war offenbar auf den ersten Blick zu sehen, handelte es sich um eine denkbar schlechte Totalfälschung. Daraufhin wurde dem Lüner Fahren ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung vorgeworfen.
Sein Mandant habe Lernschwierigkeiten und habe dennoch unbedingt einen Führerschein haben wollen, erklärte der Verteidiger. An einer normalen Fahrschule sei das nicht gelungen. Also habe er sich eine vermeintliche Fahrschule in Hamburg gesucht, die auf Fälle wie seinen spezialisiert sein wollte. Dort habe er einen „Intensiv-Kurs“ gemacht. „Er ist sehr einfach gestrickt und sehr, sehr gutgläubig.“ Mittlerweile gehe er wieder zu einer echten Fahrschule.
Sicherlich ein ungewöhnlicher Fall, strafbar machte sich der bis dato unbescholtene Lüner aber trotzdem. Für ihn endete der Fall schließlich mit 150 Euro Geldstrafe. Darüber hinaus ordnete die Richterin die Einziehung der Attrappe an.