StadtGartenQuartier
Fotograf aus Lünen weiß: Münsterstraße ist für sie Heimat, Himmel, Glück
Die Münsterstraße in Lünen ist vieles: Das Tor zur Innenstadt, für manche ein Problem-Ort, für viele ein Zuhause. In Videos und auf Plakaten kommen nun die Menschen im Quartier selbst zu Wort.
Platanen säumen die Münsterstraße, alte Bäume mit starken Stämmen und ausladenden Kronen. Viele Geschichten könnten sie wohl erzählen über das Leben an der Münsterstraße. Im
Günter Blaszczyk hatte die Idee zu dem Foto-Projekt im StadtGartenQuartier. „Das Urteil über die Münsterstraße, das im Kopf ist, aber im echten Leben keinen Bestand hat“, stört den Fotografen aus Lünen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Lünen und dem Quartiersmanagement aus der „Halte-Stelle“ an der Münsterstraße machte er sich deshalb an die Arbeit, um „die Münsterstraße zu zeigen, wie sie ist: Die echte Münsterstraße.“
Blaszczyk nahm dafür seine Kamera und traf die Menschen im Quartier. Menschen wie Geschäftsfrau Rosemarie Hartmann. Die Ehrenamtliche Vera Kestermann-Kuschke. Lehrerin Katrin Rieckermann. Auszubildende Almedina Salihu oder Anwohnerin Delsha Ali. „Die Idee war zunächst, zwanzig Menschen zu fotografieren, doch am Ende wurde es sogar einer mehr“, schmunzelt Blaszczyk.
Job mit Besonderheiten
Iris Streich, die frühere Schulleiterin der Victoriaschule, war nämlich so begeistert von dem Projekt, dass sie selbst ein Teil davon sein wollte: „Die Münsterstraße hat was“, verkündet sie nun auf ihrem Plakat. Der Satz findet sich mit wechselndem Ende auf jedem der Plakate: „Die Münsterstraße ist...“ Für Ex-Ratsfrau Helga Mendrina Heimat, für Amanuel aus Äthiopien wie der Himmel und für Lehrerin Rieckermann Glück.
Fotograf und Ideengeber des Projektes Günter Blaszczyk (l), Vanessa Powierski vom Referat für Stadtentwicklung und Quartiersmanager Stefan Kaspari freuen sich über das gelungene Projekt auf der Münsterstraße. © Daniel Magalski
Heimat ist die Münsterstraße auch für Eckhard Mohr. Mohr ist der der Bauhofleiter im Quartier, kümmert sich mit seinem Team unter anderem um die Sauberkeit vor Ort. Den Job kennt er seit Jahren. In Brambauer war Mohr ebenso schon am Ball, wie auch am Horstmarer See.
Die Münsterstraße und die Nachbarschaft als Revier zu haben, ist für ihn aber eine Besonderheit. „Die Münsterstraße ist schon fast mein ganzes Leben mein Zuhause, mit elf oder zwölf Jahren zogen wir hierher, mein Vater war bei der Westfalia. Die Arbeit, die ich hier mache, ist wie auch in Brambauer oder im Seepark, aber der Kontakt ist anders, denn hier kennt man mich und die Menschen sind dankbar für unsere Arbeit“, erzählt Mohr.
Film verrät mehr über Menschen
Günter Blaszczyk machte nicht nur Fotos, sondern drehte auch mit jedem der Charakterköpfe aus dem StadtGartenQuartier einen kurzen Film. Ein QR-Code auf den Plakaten verlinkt direkt zu diesen Videos, die noch mehr verraten über die Menschen und ihr Verhältnis zur Münsterstraße.
Eckhard Mohr ist als Bauhofleiter im StadtGartenQuartier Münsterstraße ebenfalls auf einem Plakat zu sehen: Die Münsterstraße ist für ihn schon fast ein Leben lang Heimat. © Daniel Magalski
„Die Menschen, die hier arbeiten und leben, nehmen ihr Quartier vollkommen anders wahr, als Außenstehende. Die Münsterstraße taucht in der Kriminalitätsstatistik der Polizei auch nicht als Problem auf“, erklärt Vanessa Powierski, vom Referat für Stadtentwicklung bei der Stadt Lünen.
Lieblingsplatz Barbarasiedlung
„Die Münsterstraße ist definitiv kein Brennpunkt der Polizei“, unterstreicht Markus Wiesjahn, der Bezirksbeamte der Polizei für den Bereich der Münsterstraße, in seinem Video. „Der Leerstand der Ladenlokale hat sich stark reduziert, es gibt Möglichkeiten zum Einkaufen und um sich zu treffen“, schaut Powierski zufrieden auf die Entwicklung. „Man merkt, dass sich hier viele identifizieren mit der Münsterstraße.“
Günter Blaszczyk hat zwar kein Plakat, aber doch einen Lieblingsplatz im StadtGartenQuartier rund um die Münsterstraße. „Die Durchgänge in der Barbarasiedlung, weil sie Einblicke in das erlauben, was dahinter liegt, etwa die Gärten“, verrät der Fotograf.
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