Nicht nur als Symbol des Strukturwandels hat das von Designer Luigi Colani entworfene Ufo auf dem Förderturm der stillgelegten Schachtanlage Achenbach in Brambauer Strahlkraft. Das futuristische Bauwerk, in das 24 Millionen Euro investiert worden waren, ist ein besonderes: Es ist ein Hotspot für Fotografen, war Drehort für den Tatort und gilt als interessantester Konferenzraum im Umkreis.
Ende des Jahres läuft die Förderbindung aus. Über 1 Million Euro Fördergelder sind vor 15 Jahren geflossen. Sie sind zweckgebunden zur Verwendung für kleine und mittelständische Unternehmen im Technologiezentrum Lünen gezahlt worden. Finanziert wurde damit ein neues Gebäude neben dem Ufo. Darin ist die Firma itemis untergebracht. Auch der Umbau des Colani-Bauwerks zur Business Lounge wurde durch die Gelder möglich. Seit Mitte 2009 können Firmen das Ufo für Workshops und Veranstaltungen mieten. Die Lounge in 35 Metern Höhe bietet einen Panoramablick über die ganze Stadt.
Das 1995 eröffnete Ufo hat allerdings bis heute mehrere Schönheitsfehler. In der Ellipse dürfen sich nur 30 Leute gleichzeitig aufhalten. Nicht, weil die Traglast des Ufos zu gering wäre. Im Brandfall muss es Fluchtwege geben, wie Sylvia Tiews, Chefin der Lüner Wirtschaftsförderung, erklärt. Per Aufzug können Besucher das Ufo erreichen. Der ist zwar für fünf Personen mit insgesamt 300 Kilogramm zugelassen, dann wird es aber schon sehr eng. Realistisch ist eine Fahrt zu zweit.

Hohe Reinigungskosten
Ein weiteres Problem ist das Reinigen des Ufos. Das ist nur von außen möglich. Dafür werden eigens Fassadenkletterer beauftragt. Das schlägt jedes Mal mit 20.000 Euro zu Buche. Diese Kosten seien durch die Förderung nicht gedeckt.
Wie die Zukunft des Ufos aussieht, wenn Ende des Jahres die Förderbindung wegfällt, dazu kann Sylvia Tiews jetzt noch nichts sagen. Während das Projekt durch die zweckgebundenen Gelder auf kleine und mittelständische Unternehmen fokussiert sei, falle diese Einschränkung zukünftig weg. Das Technologiezentrum hätte für den Lüntec-Tower gerne einen Dauermieter. Das war vor dem Umbau bereits der Fall. Damals waren eine Medienagentur und später ein türkischer Fernsehsender dort präsent.
Das Technologiezentrum Lüntec auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Achenbach IV in Brambauer ist gut ausgelastet. Man komme in dem Gründerzentrum auf 89 Prozent, berichtet Sylvia Tiews.
Anm. der Redaktion: In einer ersten Version hatten wir von 98 % Auslastung geschrieben. Es sind aber 89 Prozent. Wir haben die Zahl korrigiert.
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