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Flüchtlinge in Lünen: Stadt verabschiedet sich von zwei Unterkünften
Flüchtlinge
Zwei Unterkünfte für Geflüchtete will die Stadt in diesem Jahr noch schließen. Viele Bewohner sind schon umgezogen. Eine der Unterkünfte ist schon seit 1993 in Betrieb.
Die Stadt Lünen trennt sich in absehbarer Zeit von zwei Flüchtlingsunterkünften: Dabei handelt es sich um die „Alte Feuerwache“ an der Borker Straße 48a in Lünen-Mitte und die Container-Unterkunft im Stadtteil Alstedde an der Alstedder Straße 92.
Wie Stadtsprecher Benedikt Spangardt am Mittwoch (29.1.) auf Anfrage unserer Redaktion sagte, sei das Gebäude an der Borker Straße während der Flüchtlingswelle im Frühjahr 2015 für fünf Jahre angemietet worden:
„Nach erforderlichem Umbau wurde die Immobilie zunächst als Notunterkunft des Landes betrieben und nach ihrer Schließung als städtische Unterkunft weitergeführt.“
Rückgabe an Vermieter
Der Mietvertrag ende zum 31. August 2020, sagte Spangardt weiter. Zurzeit sei das Gebäude nur noch zu einem Drittel belegt, die Vorbereitungen für die Rückgabe des Gebäudes an den Vermieter liefen. In der Borker Straße 48a sind momentan noch 29 Personen untergebracht.
Die Flüchtlingsunterkunft an der Alstedder Straße wurde laut Spangardt während der Balkankriege im Jahre 1993 in Betrieb genommen. Die Aufgabe des Gebäudes sei für dieses Frühjahr vorgesehen. Einen genauen Termin nannte der Stadtsprecher nicht:
„Die ersten Bewohner sind bereits umgezogen, so dass auch hier nur noch rund ein Drittel der Plätze belegt sind. Derzeit und noch bis Donnerstag (30.1., Anm. d. Red.) sind dort 23 Personen wohnhaft. Am Donnerstag ziehen acht Personen nach Brambauer um, so dass dann nur noch 15 Personen dort verbleiben.“
Ausreichend Kapazitäten
Laut Spangardt sollen „die Bewohner der Borker und der Alstedder Straße, sofern sie keine Wohnungen auf dem privaten Wohnungsmarkt finden, in den übrigen Unterkünften untergebracht“ werden. Die Kapazitäten seien ausreichend. Den Angaben zufolge sind „geflüchtete Menschen in Lünen an zehn Orten untergebracht“- abgesehen von privaten und angemieteten Wohnungen.
Ziel der Stadt ist es, Flüchtlinge dauerhaft mietwohnungsnah unterzubringen. Ein entsprechender Ratsbeschluss datiert vom 6. Oktober 2016.
Dezentrale Unterbringung
Im Rahmen der seinerzeit beschlossenen dezentralen Flüchtlingsunterbringung wurde mit dem Neubau an der Querstraße in Lünen-Horstmar die erste Maßnahme 2019 fertiggestellt.
„Bezüglich des Standortes Kielhornschule sollen in diesem Jahr politische Beschlüsse gefasst werden (Neubau oder Umbau) und anschließend soll zügig die Umsetzung erfolgen“, so Stadtsprecher Benedikt Spangardt.
Derzeit werden von der Stadt rund 600 Flüchtlinge versorgt und betreut.
Jahrgang 1968, in Dortmund geboren, Diplom-Ökonom. Seit 1997 für Lensing Media unterwegs. Er mag es, den Dingen auf den Grund zu gehen.
