Weiterhin ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns (56, parteilos). Ihm wird „versuchte Strafvereitelung und die Weitergabe von Dienstgeheimnissen“ vorgeworfen.
Auslöser ist eine Mail aus Januar 2023, in der Vorwürfe gegen den inzwischen zurückgetretenen Vize-Bürgermeister Daniel Wolski erhoben wurden. Jürgen Kleine-Frauns hatte Wolski seinerzeit per WhatsApp über die Mail informiert und sie anschließend in den Papierkorb verschoben. Die Vorwürfe gegen seinen Stellvertreter seien ihm damals als „völlig absurd“ erschienen, erklärte Kleine-Frauns in einer Stellungnahme am 12. Dezember. Er habe den Inhalt als „Schmutzkampagne schlichtweg abgehakt“. Ausschlaggebend dafür war seiner Meinung nach unter anderem, dass die Mail unter falschem Namen versandt worden sei. Nach Informationen unserer Redaktion hat es sich hingegen um einen normalen Frauennamen gehandelt. Die E-Maildadresse war nach dem Muster Vorname.Nachname@ aufgebaut.
Warum also glaubt der Bürgermeister, dass der Name der E-Mail falsch war? Die Antwort bleibt Kleine-Frauns der Redaktion trotz dreimaliger Nachfrage bis heute schuldig.
Name einer Frau
Bereits am 8. Dezember hatte die Redaktion den Bürgermeister gefragt, wie er zu der Einschätzung mit dem falschen Namen gekommen sei und wie der Absender der Mail laute. Kleine-Frauns reagierte mit einer Stellungnahme am 12. Dezember. Die Frage wird darin aber nicht beantwortet. Darin heißt es lediglich: „Diese Mail war mit einem falschen Namen signiert“. Auf erneute Nachfrage am 12. und am 18. Dezember lässt Kleine-Frauns über seine Pressestelle dennoch erklären, die Anfrage sei mit der Stellungnahme beantwortet.
Daniel Wolski hat den Missbrauch Minderjähriger inzwischen gestanden.
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