Fällarbeiten von kleineren Bäumen im Waldstück in Lünen Vorbereitung für größere Aktion

Fällarbeiten von kleineren Bäumen: Vorbereitung für größere Aktion
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Dass im Wald in Lünen-Alstedde unweit des Vereinsgeländes des Hundesportvereins zahlreiche Bäume gefällt wurden, irritiert einen Leser. Über den anonymen Briefkasten hat er sich an die Redaktion gewandt. Er möchte mehr wissen über Hintergründe und Folgeprojekte. Einer, der häufig einen Blick in den Wald hat, ist Frank Weitzel. Er ist Geschäftsführer des Hundesportvereins. „Großartig ist da eigentlich nichts passiert, nur etwas aufgeräumt“, sagt er.

Die etwa zwei Hektar große Waldfläche gehört Landwirt Heinrich Schulte-Witten. Was auf seinem Grund geschah, ist die Vorbereitung für ein anderes Projekt. Um die 60 Jahre alt sind die Pappeln dort. Sie seien schlagreif und hätten ihr biologisches Alter erreicht, berichtet der Fachmann. Teilweise seien die Pappeln 25 Meter hoch, ihre Lebenserwartung liege bei 40 Jahren. „In den nächsten Jahren muss etwas passieren“, erklärt Heinrich Schulte-Witten mit Blick auf seine Pappeln.

Mit der Zeit ist um sie herum jede Menge Wildwuchs entstanden, darunter viele kleine Bäume, die quasi von alleine dort Wurzeln geschlagen haben. Will man an die Pappeln, müssten die kleineren Bäume vorher weggenommen werden. „Das ist reine Vorbereitung“, sagt Heinrich Schulte-Witten. Sie habe auch damit zu tun, das Gefahrenpotential möglichst gering zu halten. Fällt die Pappel und prallt auf andere Bäume, könnten diese durch die Luft fliegen. Das sei zu gefährlich.

Gelände am Hundesportverein
Unweit des Trainingsplatzes des Hundesportvereins Lünen-Alstedde am Kappellenweg befindet sich das Waldstück. © Peter Adam

Preise im Keller

Die Aktionen im Wald sind mit dem Förster abgesprochen, erläutert Heinrich Schulte-Witten. Momentan seien die Preise für Pappelholz im Keller. Wann die Hölzer für den Verkauf gefällt werden, ist daher noch nicht ganz klar. Sollte es aber so weit sein, werde die Fläche wieder aufgeforstet. Das besage der Generationenvertrag. Dann sollen standortgerechte Bäume gepflanzt werden, die auch den Klimawandel überstehen. Heinrich Schulte-Witten spricht von Roteichen, Kirschen und vielleicht auch einigen wenigen Nadelhölzern. Keineswegs jedoch sind es wieder Pappeln.

Dass die Pappeln während des Hochwassers zu Beginn des Jahres gelitten haben könnten, wie es manche vermuten, sieht Heinrich Schulte-Witten eher nicht. Pappeln liebten feuchte Standorte und benötigten viel Wasser. Vielmehr sei das Schlagen der Bäume eine reine waldbauliche Maßnahme.

Wie es danach aussehen wird, können Spaziergänger jetzt schon unweit der Kleingartenanlage Grüne Insel sehen: Dort ist eine ehemalige Pappelfläche mit neuem Baumbestand aufgeforstet worden. „Das hat zu höherer Vielfalt geführt“, sagt der Landwirt. Für Natur und Tiere sei das hilfreich.