Ein Banner der Deutschen Sprengunion hängt neben der Hagedorn-Werbung am ehemaligen Steag-Kraftwerk. Der Rückbau soll bald beginnen. © Goldstein
Abriss
Ex-Steag-Kraftwerk: Verkehrsgutachten liegt vor, Dialog mit der Stadt
Die Hagedorn-Gruppe treibt den Abriss des ehemaligen Steag-Kraftwerks voran. Die Genehmigung für den maschinellen Rückbau liegt vor - und der Geschäftsführer lobt die Gespräche mit der Stadt.
Noch ragt das ehemalige Steag-Kraftwerk über Lippholthausen in den Himmel. Doch spätestens im Sommer sollen hier die ersten Bagger rollen und mit dem Abriss des Kolosses, der von 1938 bis 2018 Strom produziert hat, beginnen. „Wir halten an unserem Zeitplan fest, Richtung Juni mit dem maschinellen Rückbau zu beginnen“, bekräftige Rick Mädel im Gespräch mit unserer Redaktion.
Mädel ist Geschäftsführer der Hagedorn-Gruppe, die sich auf den Abriss und die Neuentwicklung von Kraftwerksflächen spezialisiert hat. Auch für Lippholthausen gibt es schon Pläne - die hatten jedoch in Lünen für Ärger gesorgt: Eine Resolution im Stadtrat sollte verhindern, dass zwischen Moltke- und Brunnenstraße ein Logistikpark entsteht. Nachdem die Diskussion darüber jedoch in Wahlkampfgeplänkel ausartete, zog Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns die Resolution zurück. Stattdessen wollte man sich mit Vertretern von Hagedorn an einen Tisch setzen.
„Immer ein sehr angenehmer Austausch“
Eine gute Entscheidung, findet auch Rick Mädel: „Wir hatten mit Verwaltung und Politik immer einen sehr angenehmen Austausch.“ Die Stadt Lünen hat einen Entwicklungsplan für Lippholthausen aufgestellt, „und dieses Konzept begleiten wir“, so Mädel. Allerdings hätten die Treffen bisher wegen der Corona-Krise nicht stattfinden können. „Ich bin aber sicher, dass wir einen Weg finden werden, der alle Seiten zufrieden stellt.“
Der Geschäftsführer betont, dass es bei der weiteren Planung auch auf die Nachbarn ankommt. „Da gibt es zum Beispiel Remondis, die ja auch eine Entwicklung verfolgen.“ In diesem Zusammenhang müsse man auch über vernünftige Erschließungsmöglichkeiten der Fläche sprechen. „Wir haben nicht vor, eine Lösung zu schaffen, die nicht praxisorientiert ist.“
Verkehrsgutachten liegt vor
Bis es so weit ist, wird ohnehin noch einige Zeit ins Land gehen. Die Genehmigungen für den Rückbau liegen mittlerweile vor, auch das Verkehrsgutachten ist Teil dieses Vorgangs. „Ich weiß nicht, wie viel Verkehr dort angenommen wurde. Aber die sachliche und fachliche Richtigkeit des Schall- und Verkehrsgutachtens ist bestätigt“, sagt Rick Mädel. Richtig Fahrt aufnehmen werden die Lkw allerdings erst mit fortschreitendem Abriss, wenn Schutt und Geröll abtransportiert werden müssen.
Ob dann auch vorhandener Boden entsorgt werden muss, ist Teil weiterer Untersuchungen. „Es ist sicher nicht so, dass es hier eine Belastung gibt, bei der wir sofort morgen tätig werden müssten.“ Bereits von der Vorbesitzerin Steag liege eine umfassende Dokumentation der rund 370.000 Quadratmeter großen Fläche vor, die nun durch weitere Altlasten-Prüfungen ergänzt werden soll.
Der Zeitplan für die Sprengung der großen Gebäude steht weiterhin noch nicht endgültig fest, die Hagedorn-Gruppe will aber am ursprünglichen Plan, der eine Sprengung im März 2021 vorsieht, festhalten.
Neuer Bebauungsplan muss her
Bis sich dann tatsächlich neue Firmen - aus welcher Branche auch immer - auf der Fläche ansiedeln können, wird es noch etwas länger dauern. „Kraftwerksflächen sind nicht für andere Bebauung konzipiert, dazu muss ein neuer Bebauungsplan her“, so Mädel. Auch das erledige seine Firma für ihre Kunden. „Das dauert zwei bis drei Jahre, und da sind wir schon schnell.“
Interessenten für die Fläche gäbe es bereits. „Die sind von sich aus auf uns zugekommen, das ist bei solchen Projekten aber auch normal.“ In der Regel weiß der Interessent auch, welchen Zeitraum es benötigt, um solche Flächen nutzbar zu machen. „Und dann macht es Sinn, die Partner von Beginn an mit ins Boot zu holen.“ Im konkreten Fall der Steag-Fläche gebe es solche Partner aber noch nicht.
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