Kauf der nördlichen Steag-Fläche WFG-Chef: Intensive Gespräche mit Remondis und Stadt Lünen

Ex-Steag-Fläche in Lünen: WFG: Reden mit Remondis und Stadt Lünen über Kauf
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Im millionenschweren Poker um den Kauf der Nordfläche des ehemaligen Steag-Geländes in Lünen werden die Karten neu gemischt: Nach Informationen der Redaktion sitzen neben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna alsbald ein oder zwei weitere potenzielle Käufer mit am Verhandlungstisch. Noch ist die Fläche im Eigentum der Gütersloher Hagedorn-Gruppe.

Wie WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday unserer Redaktion am Mittwoch (11. Januar) schriftlich mitteilen ließ, führe die WFG Kreis Unna nach wie vor Gespräche mit der Hagedorn-Gruppe zum Erwerb der nördlichen Steag-Fläche:

„Richtig ist auch, dass wir aktuell intensive Gespräche mit der Remondis Production GmbH sowie der Stadt Lünen führen, um die Fläche gemeinsam zu erwerben und anschließend zu entwickeln und zu vermarkten.“ Weitere Fragen unserer Redaktion beantwortete Sascha Dorday nicht:

„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns grundsätzlich nicht zu Details laufender Vertragsverhandlungen mit Dritten äußern.“

Remondis: Sind interessiert

Die Remondis Production GmbH hat ihren Hauptsitz im Remondis-Lippewerk in Lünen. „Von hier aus steuern wir unsere nationalen und internationalen Aktivitäten“, heißt es auf der firmeneigenen Homepage. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in diversen Geschäftsbereichen aktiv. Neben der Herstellung von Produkten und Rohstoffen zählen danach Recycling, umfassende Analytik und Energieerzeugung zu den Tätigkeitsbereichen.

Die gesamte, milliardenschwere Remondis-Gruppe ist mit rund 1.000 Niederlassungen und Beteiligungen in über 30 Staaten Europas, Afrikas, Asiens und Australiens aktiv.

Bei Remondis hieß es am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion, dass „die Stadt Lünen und der Kreis Unna gerne die Nordfläche (Fläche um den Kühlturm) des ehemaligen Kraftwerkstandortes erwerben und entwickeln möchten“.

Vor diesem Hintergrund, hieß es weiter, sei die Stadt an Remondis herangetreten, um abzuklären, ob von Unternehmensseite Interesse an diesen Flächen bestehe und ob ein gemeinsames Engagement gewünscht sei:

„Wir haben uns diesbezüglich offen zur Kommunikation gezeigt und durchaus auch die Vorstellungskraft, diese Flächen künftig zu entwickeln. Ob, wie und wann es hier zu den nächsten Schritten kommt, denkbar wäre zum Beispiel die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft zur Entwicklung der Flächen, dazu gibt es derzeit noch keine konkreten Informationen.“

Stadt: Führen Gespräche

Von der Stadt Lünen wollte die Redaktion unter anderem diese Fragen schriftlich beantwortet wissen:

  • 1. Wieso sitzt jetzt die Stadt Lünen mit am Käufertisch angesichts der desolaten Haushaltslage?
  • 2. Wie hoch ist der Kaufpreis und wie soll er verteilt werden auf die drei Käufer?
  • 3. Wird für den geplanten Kauf eine Gesellschaft gegründet?
  • 4. Was ist mit der Lüner Wirtschaftsförderung?
  • 5. Wäre es nicht von vornherein sinnvoller gewesen, wenn sich die Stadt Lünen mit einem finanzstarken Partner zusammengetan hätte, um die Fläche zu kaufen anstatt der WFG das zu überlassen?

Den Fragenkatalog beantwortete die Stadt wie folgt:

„Die Stadt Lünen und WZL befinden sich in Gesprächen mit der WFG Kreis Unna und der Remondis Production GmbH. Aus Rücksicht auf diese nicht-öffentlichen Beratungen bitten wir um Verständnis, dass die Stadtverwaltung derzeit keine weiteren Details nennen kann. Sobald konkrete Ergebnisse vorliegen, werden wir die Presse und die Öffentlichkeit entsprechend informieren.“

Hagedorn: Sind gespannt

Hagedorn-Geschäftsführer Rick Mädel erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die WFG Kreis Unna an Hagedorn herangetreten sei mit dem Hinweis, dass Remondis mit in den Prozess einsteigen wolle:

„Was das im Detail heißt, wissen wir nicht. Das wird sich noch zeigen. Wir hoffen auf ein baldiges erfolgreiches Verhandlungsergebnis.“

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